Dergenthin

Landkreis Prignitz

Barockzeitliche vollkommen umgestaltet und zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgebrannt: Die Dorfkirche von Dergenthin
Barockzeitliche vollkommen umgestaltet und zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgebrannt: Die Dorfkirche von Dergenthin

Im Jahr 1300 wird ein Chim de Dergenthin erwähnt. Die erste direkte Nennung des Ortes erfolgt dann 1345 als Dragentyn. Es ist ein Name der sich aus dem Slawischen ableitet und die Siedlung eines Mannes namens Dragota bezeichnet.
Das heutige Gesicht der Dergenthiner Dorfkirche wird hauptsächlich von barocken Umbauten geprägt. Diese betrafen sowohl das Anfügen des Westturms mit Schweifhaube und Laterne im Westen wie auch den Bau der Patronatsloge aus Feldsteinmauerwerk mit Fachwerkgiebel und Außentreppe im Norden. Die Mauern, teilweise wohl auch komplett erneuert, werden von massiven Strebepfeilern gestützt. Alle Fenster sind mit barocken Stichbogenabschlüssen und Putzfaschen versehen.
Selbst der Innenraum bekam nach einem Brand im Jahr 1916 seine heutige neobarocke Ausgestaltung. Das Einzige, was noch sichtlich von mittelalterlicher Architektur blieb, ist der, wenn auch hier veränderte, Ostgiebel mit seinen 7 Fialen. Auch die vormalige Dreifenstergruppe lässt sich noch in Ansätzen an den Backsteingewänden erkennen. Interessant dabei, dass sie nicht symmetrisch in der Ostwand saß, sondern nach Norden versetzt war – was aber auch eine Folge späterer Umbauten sein könnte.
Durch diese starken Veränderungen fällt eine genauere zeitliche Einordnung des Gotteshauses schwer. Doch scheint der Kern wohl eher dem späten Mittelalter, dem 15. oder gar 16. Jahrhundert anzugehören.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.2. Ostprignitz. 1907.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

 
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Hinweis2

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