Nebelin

Landkreis Prignitz

Deutlich erkennbar: die wieder aufgebaute Südostecke mit dem Strebepfeiler
Deutlich erkennbar: die wieder aufgebaute Südostecke mit dem Strebepfeiler

Als erster wohl möglicher Hinweis auf die Existenz des Dorfes taucht 1295 der Personenname Nobelin auf. 1316 wird dann nobelin selbst erwähnt. Wenn es vielleicht auch sicher sein dürfte, dass sich der Name aus dem Slawischen ableitet, so ist seine Bedeutung allerdings unklar.
Nebelins Kirche besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit geradem Ostabschluss. Der ursprüngliche Turm erhebt sich bis zur Schiffstraufhöhe. Darüber schmückt den Bau ein kleiner Fachwerk-Backstein-Dachturm mit hoher Spitze. Im Norden befindet sich an der Stelle des Gemeindeportals eine Eingangshalle ebenfalls in Fachwerk-Backstein-Technik errichtet. Spuren eines weiteren Anbaus, wohl einer Sakristei sind im Südosten zu beobachten.

Hauptsächlich handelt es sich beim Mauerwerk, für die Prignitz selten, um regelmäßige Lagen einfach gespaltener Feldsteine. Nur an der Südostecke wurde ein Teil des Mauerwerks unregelmäßig erneuert. Dort befindet sich auch ein Strebepfeiler als zusätzliche Stütze. Weiterhin zeigt auch die Westwand deutliche Ausbesserungsspuren unter Verwendung von Backsteinbruch.
Während von den ursprünglichen Zugängen nur die zweistufige Priesterpforte auf der Nordseite geblieben ist, scheinen die Fenster unverändert zu sein. Möglich jedoch, dass die gestaffelte Dreifenstergruppe mit Backsteingewänden im Osten erst zu einem etwas späteren Zeitpunkt ihr heutiges Erscheinungsbild bekommen hat – dies dann vermutlich gemeinsam mit dem Blendschmuck im Giebel.
Im Innern des flachgedeckten Kirchenschiffs dominieren barocke, 1909 erneuerte Elemente.
Nach Grundriss und besonders der Mauerwerksausführung scheint Nebelins Kirche noch zu Beginn des 14. Jahrhunderts errichtet worden zu sein. Etwas später dann wäre vielleicht der Ostgiebel mit seinen Backsteinelementen zu datieren. Die einstige sonstige große Veränderung brachte die Zeit des Barock, auf die Einganghalle im Norden, Turm und Innenausstattung zurückgeht. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass hier ein Wiederaufbau nach Zerstörungen, wie sie die Arbeiten an der Südostecke und der Westwand nahe legen, erfolgte.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

 
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