Laaslich

Landkreis Prignitz

Barock überformter kleiner Rechtecksaal mit jüngerem Westturm
Barock überformter kleiner Rechtecksaal mit jüngerem Westturm

1479 erscheint das Dorf erstmals als latelk, ein Jahr später als Letzelke und 1538 in der Form Latzelke. Dabei bleibt unklar, wie sich dieser Name herleiten lässt.
Die Kirche besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit geradem Ostabschluss. Auf der Nordseite befindet sich eine neuzeitliche Fachwerk-Backstein-Eingangshalle. Zwar ist der Turm verputzt, doch zeigt sich darunter unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk. Zwischen Schiff und Turm lässt sich eine deutliche Lücke beobachten. Beim Mauerwerk des Schiffs findet sich noch ein gewisser Ansatz zur Lagigkeit der unterschiedliche großen einfach gespaltenen Feldsteine.

In den Putz geritztes Kreuzzeichen an der Ostwand
In den Putz geritztes Kreuzzeichen an der Ostwand

Alle Fenster wurden Stichbogig verändert. Das trifft auch auf die beiden Fenster im Osten zu. Jedoch scheinen sich hier auch ursprünglich nur zwei Öffnungen befunden zu haben.
Der flachgedeckte Innenraum wurde 1966 restauriert. Hier trifft man auf eine Sakramentsnische mit schmiedeeisernem Gitter und einen Altaraufsatz, früher in Mesekow, aus dem Jahr 1558.
Ausgehend vom Mauerwerk des Schiffs dürfte dieses nicht vor dem 15. Jahrhundert entstanden sein. Turm und Schiff sind nicht nur durch eine Lücke sondern auch durch unterschiedliche Mauerwerksqualität getrennt. So errichtet man den Turm wohl erst im 16. Jahrhundert. Ihre heutige Form erhielt die Kirche dann in der Zeit des Barock. Der Ostgiebel stammt, wie wohl auch die Eingangshalle im Norden, aus dem 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit dürfte der Turm auch sein Ziegel-Fachwerk-Oberteil und die Schweifhaube mit Laterne erhalten habe.
Eine Besonderheit ist das auf der Ostseite in den Putz geritzte weihekreuzartige Symbol. Dieses dürfte aus dem späten Mittelalter stammen.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

 
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