Dennewitz

Landkreis Teltow-Fläming

Entstand um 1300: Dorfkirche Dennewitz von Südwesten
Entstand um 1300: Dorfkirche Dennewitz von Südwesten

Bereits 1174 erscheint Danewitz in den schriftlichen Quellen. Der Name, aus dem Slawischen kommend, bezeichnet einen Ort, an dem die Leute eines Dan wohnen.
Das Dennewitzer Gotteshaus besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit geradem Ostabschluss. Dessen östliches Ende zeigt allerdings das mosaikartige Feldsteinmauerwerk des 19. Jahrhunderts. Tatsächlich wurde das Bauwerk 1858 nach Osten verlängert. Dadurch sind auch keine Aussagen zum ursprünglichen Grundriss – einfacher Rechtecksaal oder eingezogener Chor – mehr möglich.

Wie das Mauerwerk wurde auch bei den Laibungen der Öffnungen mit weniger Sorgfalt gearbeitet
Wie das Mauerwerk wurde auch bei den Laibungen der Öffnungen mit weniger Sorgfalt gearbeitet

Das Mauerwerk des westlichen Bereichs zeigt relativ regelmäßige Lagen einfach gespaltener Feldsteine im Wechsel mit kleinteiligen Zwicklagen. Ähnlich verhält es sich beim Turm, allerdings wirkt es hier etwas unsorgfältiger. Auch trennt eine deutlich sichtbare Naht beide Bauglieder. Das Mauerwerk des Glockengeschosses wirkt völlig unregelmäßig. Die spitzbogigen Schallöffnungen haben Backsteinlaibungen. Scheinbar wurde es zu einem noch späterem Zeitpunkt errichtet. Darüber erhebt sich eine hohe barocke verschieferte Schweifhaube.
Sämtliche Fenster am Schiff mit Ausnahme eines auf der Nordseite wurden neuzeitlich verändert und haben Putzfaschen. Neuzeitlich ist auch die Pforte am Turm. Erhalten haben sich lediglich die beiden unscheinbaren Spitzbogenportale – Gemeindeportal und Priesterpforte – auf der Schiffssüdseite.
Ausgehend vom Mauerwerk und den erhaltenen Öffnungen entstand der Bau um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert. Etwas später, aber nicht allzu spät, wurde der Turm mit Ausnahme des heutigen Glockengeschosses angefügt. Dieses dürfte erst im späten Mittelalter einen, vielleicht in Fachwerkbauweise errichteten, Vorgänger ersetzt haben. 1716 entstand das wuchtige achteckige Oberteil – eine Fachwerkkonstruktion, Haube und Laterne folgten 1724. Der letzte Umbau im 19. Jahrhundert wurde bereits erwähnt. Die Fenster dürften aber schon im 18. Jahrhundert vergrößert worden sein.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante, Denkmale in Brandenburg, Landkreis Teltow-Fläming. Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Bd. 17.1, 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

 
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