Bötzow

Landkreis Oberhavel

boetzow_norden

Bis zum Jahr 1694 hieß das Dorf Kotzeband. Das dies den Bewohnern schon damals unangenehm gewesen sein dürfte steht außer Frage. Als der Name Bötzow durch die Umbenennung in Oranienburg frei wurde, griff man dankbar zu.
Bötzows Kirche allerdings wurde noch in der Zeit des alten Namens errichtet. Im Westen erhebt sich ein wuchtiger, leicht eingezogener querrechteckiger Turm, gekrönt von einem Zeltdach und auffallend hoher Laterne. Das Schiff mündet im Osten in einen Fünfseitenschluss. Dazu kommt noch ein relativ kleiner Anbau im Südosten. Turm, Schiff und Anbau wurden aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Die Kanten des Turms sind ab ca. einer Höhe von 2,5 m aus Backstein. Den Chor stützen Strebepfeiler.

Sämtliche Fenster des Bauwerks inklusive der Öffnungen des Glockengeschosses wurden neuzeitlich verändert. Bei letzteren allerdings ist teilweise die frühere Backsteinfassung und der ursprüngliche Spitzbogenabschluss noch erkennbar. Auf der Südseite finden sich 2 neuzeitlich umgestaltete Zugänge. Im Gegensatz dazu hat das abgestufte Backsteinportal im Westen mit eingelegten Rundstäben seine gotische Form bewahrt.
Im Innern verbindet eine ähnliche Tür Turm und Schiff. Im Osten befindet sich eine Sakramentsnische und Reste von mittelalterlichen Wandmalereien aus dem 2. Viertel des 15. Jahrhunderts. Zu erkennen sind eine Marienkrönung und ein Bischof.
Vom Dach liegt ein Dendrodatum aus dem Jahr 1429 vor. Dies passt sowohl zum kaum noch lagigen Mauerwerk wie auch den gestuften Backsteinlaibungen. Der heutige Abschluss des Turms samt Laterne stammt aus dem Jahr 1757. Die Fenster wurden wohl am Ende des 19. Jahrhunderts vergrößert.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Eichstädt
Dorfkirche Falkenhagen
Dorfkirche Seegefeld

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …