Landkreis Teltow-Fläming
Indirekt erscheint das Dorf erstmals durch die Erwähnung eines Johannes de Buchowe, direkt dann 1335 als Bochowe. Von einem magna Bochow (Groß spricht 1368 eine Quelle), was auf die Existenz eines Klein Bochow hinweist. Tatsächlich existierte dieses in der Nachbarschaft, fiel aber später wüst. Der Ortsname lässt sich aus dem Slawischen ableiten und verweist auf einen Mann namens Boch, vielleicht Gründer des Dorfes.
Bochows Kirche, ehemals St. Gandolf geweiht, liegt leicht erhöht auf dem von einer neuzeitlichen Feldsteinmauer umgebenen Friedhof. Es handelt sich dabei auf den ersten Blick um einen stark neogotisch in Backstein überformten Rechtecksaal mit eingezogenem Chor. Bei einem eingreifenden Umbau im Jahr 1856 wurde der gesamte Westbereich erneuert und der heutige auffallend hohe achteckige Turm angefügt. Interessant ist, dass dabei auch ein ursprünglich und auch heute noch vorhandener mittelalterlicher Westquerturm bis in Schiffshöhe abgetragen wurde und so äußerlich nicht mehr zu erkennen ist. Erneuert wurden weiterhin auch die Strebepfeiler am Schiff, die aber, wie man an deutlichen Verwitterungsunterschieden erkennt, teilweise älter sind. Der Chor zeigt Lagen einfach gespaltener Feldsteine im Wechsel mit kleinteiligen Zwicklagen, während das Mauerwerk des Schiffs unregelmäßig ist.
Sämtliche Öffnungen wurden beim Umbau im 19. Jahrhundert verändert. So erkennt man nur noch auf der Südseite des Schiffs Reste einer backsteingefassten Stichbogenpforte und im Norden Reste eines großen Feldsteinportals. Im Osten haben sich noch die Umrisse eines vermauerten Fensters in der Mitte der Wand erhalten.
Im Innern sind Schiff und Chor, worauf schon die Strebepfeiler deuteten, eingewölbt. Dabei sind die Gewölberippen des Schiffs gekehlt, die des Chors haben ein Birnstabprofil. Die heutige Bemalung stammt vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Von der mittelalterlichen Ausstattung hat sich noch ein spätgotischer Taufstein erhalten.
Die Mauerwerksqualität am Chor deuten auf eine Entstehung dieses Bauglieds wohl in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts als einfacher Rechtecksaal. Ein erster Umbau scheint im späten Mittelalters stattgefunden zu haben, bei dem im Westen Schiff und Turm angefügt wurden und die Einwölbung erfolgte.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005
Dorfkirche Oehna
Dorfkirche Langenlipsdorf
Dorfkirche Hohengörsdorf