Bietikow

Landkreis Uckermark

Erstmals erscheint Bitcowe 1214 auf einer Urkunde des pommerschen Bistums Cammin. Kaiser Karl IV. Landbuch verzeichnet 1375 für Bethekow mit 63 Hufen eine beachtliche Ausstattung. Der Name des Dorfes leitet sich aus dem Slawischen ab, wo er die Siedlung eines Mannes namens Bytek bezeichnet.
Bietikows Kirche besteht aus einem leicht über Schiffbreite ragenden querrechteckigen Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Auf der Südseite findet sich, dort wo ursprünglich die Priesterpforte lag, eine kleine Vorhalle. Der obere weithin sichtbare Teil des Turms ist verputzt und mit Ecklisenen versehen. Turmunterteil und Schiff wurden aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Beide Bauglieder umzieht ein sauber gefaster Sockel. Besonders im Westen trifft man auf die oberste Schicht des Fundaments. Der Südanbau zeigt ein unregelmäßiges Mischmauerwerk.

 

Die seitlichen Fenster wurden vergrößert und mit Putzfaschen versehen. Im Süden liegt ein großes zugesetztes Gemeindeportal. Die Pforte mit Backsteingewände am Turm ist neuzeitlich. Eine nur wenig veränderte Dreifenstergruppe mit hohen schmalen Lanzetten schmückt die Ostwand. Lediglich bei der Mittleren wurde der Abschluss in Backstein ausgebessert. Darüber im Giebel schneidet ein neuzeitliches Fenster eine relativ große feldsteingefasste Kreisblende.

bietikow_grundriss

Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Bietikow
Umzeichnung nach: Blunck/Eichholz, Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau. 1921. S. 13, Abb. 13

Im Innern stammt die Ausstattung größtenteils aus dem 18. Jahrhundert bzw. von den Arbeiten des Jahres 1909. Dorthin datieren auch die Glasmalereien.
Geschrägter Sockel, regelmäßiges Feldsteinmauerwerk sowie der Grundriss sprechen deutlich für eine Einordnung des Bauwerks in das 13. Jahrhundert. Besonders typisch für die Uckermark ist dabei der Sockel, der sich an vielen dortigen Gotteshäusern findet. Die Vergrößerung der Fenster und der Südanbau gehören ins 18. Jahrhundert, während der Turm seine heutige Form bei den schon erwähnten Arbeiten des beginnenden 20. Jahrhunderts bekam.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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Hinweis2

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