Landkreis Uckermark
In der Schreibeweise Selubbe wird das Dorf 1262 erstmals erwähnt. Der Name lässt sich aus dem Slawischen ableiten und bezeichnet einen Ort, an dem die Leute eines Selub wohnen. Am 28.10.1319 übertragen Henning und Anselm von Blankenburg dem Zisterzienserinnenkloster von Seehausen Besitz und Rechte in Selubbe. 1375 verzeichnet das Landbuch Kaiser Karl IV. 57 Hufen. Abgaben davon gehen unter anderem an Bürger im nahe gelegenen Prenzlau und das dortige Heilig-Geist-Hospital.
Das Seelübber Gotteshaus ist ein einfacher Rechtecksaal, errichtet aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk auf einem etwas nachlässig geschrägten Sockel. Zwei neuzeitliche Umbauten prägen heute das Erscheinungsbild der Kirche. Im 18. Jahrhundert verschwand der Ostgiebel zu Gunsten eines Walmdachs und die Fenster wurden vergrößert. 1898 wurde dann der Westturm mit allem dem damaligen Zeitgeschmack entsprechenden neoromanischen Drumherum angefügt.
Von den mittelalterlichen Öffnungen sind sowohl auf den Längsseiten wie auch im Osten, hier ist es das Mittelfenster der ehemaligen Dreifenstergruppe, noch einige zu erkennen. Wie die vermauerte Priesterpforte im Osten der Südwand zeigen sie Rundbogenabschlüsse. Ein Merkmal wie es in der Uckermark relativ selten zu finden ist. Scheinbar war hier ein besonders konservativer Baumeister am Werk oder es war der Wunsch des oder der Bauherren.
Bemerkenswert im Inneren ist ein Renaissancealtar aus dem Jahre 1607.
Die noch sichtbaren ursprünglichen Öffnungen sowie die Mauerwerksqualität weisen den Bau eindeutig ins 13. Jahrhundert. Alle folgenden Veränderungen wurden oben schon erwähnt.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005