Landkreis Prignitz
Auf eine wirklich eindrucksvolle Naturerscheinung trifft man direkt am südöstlichen Dorfrand Quitzöbels. Hier hat uns die letzte Eiszeit eine Botschaft in Form der größten Binnendüne der Prignitz hinterlassen. Ein Stück Steppe mitten in Europa. Ganz spezielle und typische Gewächse haben sich auf dem kargen Sandboden gemeinsam mit einer dazu passenden Fauna angesiedelt.
Silbergras und Flechten, Sandläufer und Ameisenlöwen bilden hier ein ganz besonderes Biotop. Vergleichbares findet sich erste wieder weiter die Elbe hinauf mit der Binnendüne von Klein Schmölen dann schon in Mecklenburg Vorpommern.
Transportierte das Gletschereis Gestein in den unterschiedlichsten Größen bis zum gewaltigen Findling, so ist der Wind da bedeutend bescheidener. Hier macht es die Masse. Sand und anderes feinkörniges Material weht er vor sich, treibt es auseinander oder schichtet es auf.
Fehlt dabei die dem Boden Halt gebende Vegetation, so können nicht nur an den Küsten, wo das Meer an den Prozessen beteiligt ist, sondern auch im Binnenland mächtige Dünenzüge entstehen.
Genau das war die Situation am Ende der letzten, der Weichseleiszeit, vor rund 10 000 Jahren. Noch war eine vielfältige Pflanzenwelt dem sich zurückziehenden Eis nicht gefolgt und so hatten die Naturkräfte freie Bahn. Als sich dann in dieser Kältesteppe Moose, niedrigwachsendes Gesträuch, später erste Birken und Kiefern ansiedelten, gaben sie den aufgewehten Sandmassen den nötigen Zusammenhalt. Was vorher als Wanderdüne langsam unter dem ständigen Druck des Windes seinen Standort gewechselt hatte, wurde nun zum festen Bestandteil der Landschaft.
Von der Quitzöbler Binnendüne ist es auch nicht mehr weit zu dem Ort, wo heute die Havel in die Elbe mündet. Noch näher, direkt im Süden, eröffnet sich über die Elbe der Blick auf das Städtchen Werben mit seiner gotischen Pfarrkirche und weiteren Sehenswürdigkeiten.
