Wiederau

Landkreis Elbe-Elster

Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wiederaufgebaut: Wiederaus Dorfkirche von Süden
Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wiederaufgebaut: Wiederaus Dorfkirche von Süden

1346 findet sich der Ort erstmals als Widra in den Quellen. Später tauchen auch die Schreibweisen Wiedra und Wideraw auf. Der sich aus dem Slawischen ableitende Name beschreibt einen Ort, an dem es Fischotter gibt.
Die Kirche des Angerdorfs liegt auf dem von einer modernen Mauer umgebenen Friedhof. Sie besteht aus eingezogenem Westturm, Schiff mit geradem Ostabschluss und einem neuzeitlichen Sakristeianbau auf der Nordseite. Dieser zeigt das typische moderne mosaikartige Feldsteinmauerwerk, wie es seit dem 19. Jahrhundert verwendet wird. Turm und Schiff sind steinsichtig verputzt und der Putz an vielen Stellen mit Fugenritzungen versehen. Neben nur an einer Seite geglätteten Feldsteinen fand auch viel Raseneisenstein Verwendung. Der Turm besteht fast ausschließlich aus diesem Material, wobei hier die Steine kleinteiliger ausfallen. Unterhalb der heutigen backsteingefassten Schallöffnungen zeichnen sich noch Reste früherer, ebenfalls backsteingefasster, Öffnungen ab.

 

Alle Fenster wurden vergrößert und mit Putzfaschen versehen. Dies gilt auch für die Portale im Norden und Süden, die aber ihre Spitzbogenabschlüsse behalten haben. Leider werden ihre Backsteingewände durch den modernen Putz und Anstrich verdeckt. Im Osten trifft man auf eine ebenfalls veränderte Dreifenstergruppen sowie auf 2 Pforten, wobei die eine in den Sakristeianbau führt.
Die Innenausstattung stammt vorwiegend aus dem 17. Jahrhundert. Erhalten hat sich aber auch noch eine Truhe aus dem späten Mittelalter.
Ausgehend von der Art des Mauerwerks, dem Grundriss und der Form der noch erhaltenen Öffnungen kann man von einer Errichtung des Gotteshauses im 14. Jahrhundert ausgehen. Der Turm folgte später, wohl im 15. Jahrhundert. 1631 wurde das Bauwerk zerstört, aber wie die Innenausstattung zeigt, noch im selben Jahrhundert wieder instand gesetzt, dabei auch die Fenster vergrößert und im Osten die an dieser Stelle ungewöhnliche Pforte eingefügt. Restaurierungsarbeiten sind für das Jahr 1895 belegt. 1950 ersetzte der Anbau auf der Nordseite die frühere Patronatsloge. Das heutige Dach stammt aus dem Jahr 1980.

nach:

Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland. Dr. Sibylle Gramlich und Irmelin Küttner, Denkmale in Brandenburg. Lkr. Elbe-Elster, T. 1: Die Stadt Herzberg/Elster und die Ämter Falkenberg/Uebigau, Herzberg, Schlieben und Schönwalde, 1998.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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