Werenzhain

Landkreis Elbe-Elster

Werenzhain_Kirche_Nordwest

1234 taucht erstmals Wediraldishain als eins der Stammdörfer des Kloster Doberlug in einer Urkunde Markgraf Heinrichs von Meißen auf. Der Name leitet sich vom deutschen Personennamen Widerhold, vielleicht dem Gründer, ab.
Die Kirche besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Im Norden findet sich eine tonnengewölbte Sakristei und im Süden eine Vorhalle am Chor. Wurden unterer Turmteil, Schiff und Chor aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet, so besteht das Oberteil des Turms aus Backstein. Glockengeschoss und Giebel des querliegenden Satteldachs mit verschiefertem Dachreiter wurden durch Putzblenden und Zahnfriese gegliedert.

 

Auf der Schiffssüdseite befindet sich ein spitzbogiges Stufenportal mit Kreisblende darüber. Die von der Vorhalle verdeckte Priesterpforte besitzt noch ihr mittelalterliches Türblatt zuzüglich schmiedeeisernen Beschlägen. Im Osten trifft man auf die typische Dreifenstergruppe deren Staffelung sich in den Blenden des Giebels wiederholt.
Innen finden sich an der Chorsüdwand noch Reste eines Dreisitzes, einstmals verziert mit ornamentalen Malereien des 15. Jahrhunderts. Bemerkenswert ist auch noch die Taufe aus Sandstein vom Anfang des 16. Jahrhunderts.
Grundriss und Mauerwerksausführung deuten auf eine Errichtung des Bauwerks im 13. Jahrhundert. Weitere Arbeiten folgten dann im 15. Jahrhundert. Dabei bekam der Turm sein Obergeschoss aus Backstein und wurden vielleicht auch Sakristei und Südvorhalle angefügt.
Veränderungen an den Fenstern und Blenden, darauf deuten deren Backsteingewände, könnten schon zu dieser Zeit vorgenommen worden sein. Weitere erfolgten wohl bei einer gründlichen Restauration des Äußeren der Kirche 1907, als auch der heutige Dachreiter aufgesetzt wurde. Den Innenraum erneuerte man letztmalig in den Jahren 1986-89.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

 

und nah dabei:

Hinweis2

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Dorfkirche Frankena
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