Schönermark (Ostprignitz-Ruppin)

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Neogotischer Zugang und Stützpfeiler an der Südwestecke von Schönermarks Dorfkirche
Neogotischer Zugang und Stützpfeiler an der Südwestecke von Schönermarks Dorfkirche

1336 gibt Markgraf Ludwig seinen Lehnsleuten Heinrich und Herwich Sylen dat Dorp tu der sconermarke – auf der schöner Gemarkung, also in schöner Umgebung gelegen – zu Lehen.
Die Kirche liegt leicht erhöht auf dem Anger. Sie besteht aus schiffsbreitem querrechteckigem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Die Südwestecke des Turms wird von einem aus Mischmauerwerk bestehenden Strebepfeiler gestützt. Zwischen Turm und Schiff findet sich eine deutlich sichtbare Baunaht. Das Material der Turmkanten ist Backstein, beim Schiff Feldstein. Beide Bauglieder wurden aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Besonders im Ostbereich des Schiffs trifft man auf größere Mengen von Backsteinbruch.

Der Turm zeigt gekuppelte Schallöffnungen. An den Seiten finden sich Kreisblenden als Schmuck. Seine Backsteingiebel allerdings sind neuzeitlich wie auch der verschieferte Dachreiter. Alle Fenster wurden neogotisch vergrößert. Sichtbare Gewändereste von Stichbogenfenstern dürften wohl von einem barocken Umbau herrühren. Neogotisch ist auch der Zugang im Westen. Im Süden haben sich noch zwei große zugesetzte Spitzbogenportale mit Backsteingewänden und Begleitbögen erhalten, die teilweise von den neuzeitlichen Fenstern geschnitten werden.
Nur die Ostseite scheint mehr oder weniger ihre ursprüngliche Form bewahrt zu haben. Statt einer Dreifenstergruppe finden sich hier nur zwei klein stumpfspitzbogige Öffnungen die eine Stichbogennische flankieren. Diese mag einmal ein Bild, eine Statuette oder ein Licht aufgenommen haben.
Ausgehend von Mauerwerk und der Form der erhaltenen Öffnungen dürfte die Kirche Schönermarks wohl um die Mitte oder in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden sein. Spuren barocker Veränderungen haben sich nur in Ansätzen erhalten. Ausschlaggebend für das heutige Erscheinungsbild ist der neogotische Umbau des Jahres 1886. Ihm verdankt sie die Maßwerkfenster, Turmgiebel, Dachreiter und Westportal.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.2. Kreis Ostprignitz. 1907.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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