Holzhausen

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Holzhausen Südseite: Typische Frühgotische Kirche in der Prignitz
Holzhausen Südseite: Typische Frühgotische Kirche in der Prignitz

1345 wird holczhusen erstmalig erwähnt. Es handelt sich wohl um eine Namensübertragung. Allein in der Altmark gibt es 3 gleichnamige Dörfer.
Holzhausens Kirche besteht aus schiffsbreitem, querrechteckigem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Das Mauerwerk bilden ziemlich regelmäßigen Lagen einfach gespaltener Feldsteine mit reichlich kleinteiliger Auszwickung. Auch etwas Backsteinbruch findet sich.

Den Turm krönt ein Sattelquerdach über großen gedrungen spitzbogigen Schallöffnungen mit Feldsteingewänden. Die seitlichen Fenster sind backsteingefasst und haben wohl teilweise ihre ursprüngliche Form und Größe bewahrt. Dies gilt ebenso für die Öffnungen der Dreifenstergruppe im Osten. Darüber trifft man auf ebenfalls backsteingefasste Putzblenden als Giebelschmuck. Im Süden erfolgt der Zugang über das zweistufige spitzbogige Gemeindeportal und die Priesterpforte, wobei letztere, warum auch immer, stichbogig verändert wurde. Genaueres lässt sich jedoch durch den dortigen Verputz nicht sagen. Ein weiteres spitzbogiges Feldsteinportal liegt im Westen.
Im Innern verband die ungewölbte Turmhalle eine große, heute zugesetzten, Spitzbogenöffnung mit dem Schiff. Im Süden lag dort vormals die Gruft derer von Rohr. Die Inneneinrichtung stammt vorwiegend aus dem 17. und frühen 18. Jahrhundert.
Grundriss, erhaltene Öffnungen und vor allem die Mauerwerksausführung sprechen für eine Errichtung des Gotteshauses in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Wesentliche Veränderungen fanden in den folgenden Jahrhunderten, abgesehen von einer Erneuerung 1699, die aber das äußere Erscheinungsbild kaum prägte, nicht statt. So vermittelt uns die Dorfkirche Holzhausens ein ziemlich anschauliches Bild frühgotischen Kirchenbaus im ländlichen Raum der Prignitz.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.2. Kreis Ostprignitz. 1907.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Schönermark (Ostprignitz-Ruppin)
Dorfkirche Zernitz

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