Landkreis Märkisch-Oderland
Sachsendorfs Kirche ist eines von den Gotteshäusern, die im letzten Krieg beträchtlichen Schaden erlitten haben. Man sieht es ihr heute nicht mehr an, aber früher war der Westturm bedeutend höher. Immerhin ist hier kein Totalverlust wie anderenorts zu beklagen. Gerade bei diesem Bau wäre es mehr als bedauerlich gewesen.
Schon der Name weist deutlich auf die Herkunft wenigstens des Großteils der Gründergeneration. Es war das heutige Niedersachsen, das eigentliche sächsische Stammesgebiet. Das heutige Sachsen im Süden Brandenburgs war schließlich im 12. und 13. Jahrhundert selbst noch im Entstehen begriffen.
Eine Inschrift im Innern der Kirche gibt – ein seltener Fall – den Zeitraum der Erbauung an: 1512-1519. Da wurde der Backsteinbau auf Feldsteinsockel errichtet. Im Grundriss ist es ein querrechteckiger Westturm in Schiffsbreite und ein Schiff mit geradem Ostabschluss. Das herausragende an diesem Gotteshaus ist der reiche Blendschmuck. Den durch Kriegseinwirkungen verkürzten Turm umziehen zwei Zonen von Blendarkaden. Unten, über dem mit einer Spitzbogenblende hervorgehobenen Westportal, sind es einfache langgestreckte Blenden mit Rundbogenabschluss, darüber Zwillingsblenden, paarweise unter Stichbögen vereint. Neuzeitlich dagegen sind die Öffnungen des Glockengeschosses.
Ebenfalls eine reiche Blendgliederung weist der Ostgiebel auf. Sogenannte Vorhangbögen in dreizoniger Reihung sind hier das Schmuckelement. Darunter befand sich einstmals eine Dreifenstergruppe, deren mittleres Fenster jetzt zugesetzt ist. Barock verändert wurden die Seitenfenster des Schiffs.
Baumaterial, der Backstein, und die Schmuckelemente machen Sachsendorfs Kirche zu einer erwähnenswerten Besonderheit im Land.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin
Dorfkirche Dolgelin
Dorfkirche Friedersdorf (Märkisch-Oderland)