Rädigke

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Von neoromanischen Umgestaltungen geprägt: Der Apsissaal von Rädigke
Von neoromanischen Umgestaltungen geprägt: Der Apsissaal von Rädigke

Der Zeitpunkt einer möglichen Ersterwähnung Rädigkes ist umstritten. Doch soll es sich um einen alten slawischen Herrschaftssitz handeln. Südöstlich der Kirche befinden sich die Reste einer Burganlage. Diese könnte mit der Lage des Ortes an einer wichtigen Furt über die Plane zusammenhängen. Indirekt erscheint der Name 1335/36 durch die Erwähnung eines Johannes Rodikov in einer Urkunde aus Treuenbrietzen.
Das Dorf selbst ist eins der wenigen Platzdörfer – wenn es auch heute eher die Form eines Straßendorfes hat – in Brandenburg. Vom dreieckigen Dorfplatz aus steigt das Gelände leicht an zu der am Südlichen Ortsrand liegenden Kirche.

 

Diese ist ein größerer Apsissaal, errichtet aus mehr oder weniger lagig angeordneten einfach gespaltenen Feldsteinen unterschiedlicher Größe. Die Westfront zeigt das mosaikartige Feldsteinmauerwerk des späten 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Tatsächlich wurde sie 1903 komplett neu errichtet. Dabei entstand auch der neoromanische Blendgiebel samt dachziegelverkleidetem Giebelturm.
Auf der Nordseite haben sich die beiden ursprünglichen Rundbogenzugänge erhalten. Das heute zugesetzte Gemeindeportal mit dem Kreuz besitzt einen Begleitbogen. Auf der Südseite wurden bei den schon erwähnten Umbauten die Fenster radikal vergrößert und bekamen ihre Backsteingewände. Auskunft über die ursprüngliche Form gibt die Nordseite, wo nur teilweise die Gewände, wie auch an der Apsis, in Backstein erneuert wurden.
Im Innern teilt ein Triumphbogen das äußerlich ungegliederte Gotteshaus in Schiff und Chor.
Die Mauerwerksausführung und der Grundriss sprechen für eine Errichtung der Kirche in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Damals lag sie unterhalb der Burg und zwischen dieser und dem Dorfzentrum. Aus diesen Beobachtungen ließe sich das typische Bild eines hochmittelalterlichen Herrschaftskomplexes in der Zeit der Ostkolonisation rekonstruieren.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Raben
Dorfkirche Neuendorf
Dorfkirche Buchholz


Trinken – Essen – Schlafen

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …