Neuendorf bei Niemeg

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Der Saal wurde im 19. Jahrhundert verlängert und bekam die halbrunde Apsis
Der Saal wurde im 19. Jahrhundert verlängert und bekam die halbrunde Apsis

Eine erste Erwähnung als Nyendorf erfolgte 1375. Die Kirche ist heute ein einfacher Apsissaal. Den jetzigen Grundriss verdankt sich Umbauten der Jahre 1859/60. Damals wurde das Schiff um ca. 7 m verlängert und die halbrunde Apsis im Osten angefügt. Das Schiff besteht zur Gänze aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Im Westen fällt allerdings auf, dass neben dem unregelmäßigen Mauerwerk des Giebels auch in der eigentliche Westwand verstärkt Ziegelbruch auftritt, ein möglicher Hinweis auf eine spätere Erneuerung nach z.B. einer Brandkatastrophe. Die Apsis wurde ebenfalls aus Feldsteinen, aber in unregelmäßiger Anordnung, errichtet.

Als einziger Zugang dient im westlichen Teil der Nordseite ein auffallend großes Rundbogenportal mit Begleitbogen. Sämtliche Fenster haben Stichbogenabschlüsse. Ihre Gewände werden durch Putzfaschen verdeckt. Dort wo stellenweise der Putz abgebröckelt ist, lässt sich Backsteinmauerwerk erkennen. Spuren der originalen Fenster finden sich nirgends am Bau. Die Apsis ist fensterlos.
Geht man vom Mauerwerk des ursprünglichen Baus und dem Portal auf der Nordseite aus, so lässt sich die Kirche mühelos ins 13. Jahrhundert datieren. Ungeklärt bleibt dabei der eigentliche Grundriss. Möglich sind sowohl ein einfacher Rechtecksaal mit und ohne Apsis wie auch eine dreiteilige Anlage aus Schiff, eingezogenem Chor, und Apsis.
Bis zum Jahr 1974 hatte das Gotteshaus noch einen Dachturm im Westen aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Dieser musst dann jedoch nach mehrmaligen Beschädigungen durch Blitzschlag (1950) und Sturm (1972) abgerissen werden.
Im Innern ist die Kirche flach gedeckt. Schablonenmalereien wohl aus dem Jahr 1912 zieren die Holzdecke. Reste von Wandmalereien finden sich an der Südwand. Die sonstige Ausstattung ist vorwiegend barockzeitlich.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …