Görzke

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Schon sehr früh, nämlich 1161, taucht Gorceke in einer Quelle auf. Der Name lässt sich vom slawischen Gora – Berg ableiten und beschreibt einen, an einem Berg gelegenen Ort.
Görzkes Geschichte beginnt als Siedlung, die neben einer Burg entsteht. Deren Reste, die wohl auf einen slawischen Vorgänger zurückgehen, finden sich heute unweit der Kirche in der Niederung des Flüsschens Buckau. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wuchs sich die Siedlung zum Städtchen aus und wurde umwehrt. Die Kirche lag dabei wohl direkt am Stadtwall, dort, wo die Verbindung zur Burg bestand. 1283 bekam Görzke eigene Gerichtsbarkeit und 1285 auch das Münzrecht. Besitzansprüche auf die Stadt erhoben sowohl die Brandenburger Markgrafen als auch das Erzbistum Magdeburg. 1378 kulminierte der Streit in der Eroberung und Zerstörung des Städtchens durch die Magdeburger.

Heute prägen vor allem die neoromanischen Umbauten des Jahres 1882 das Erscheinungsbild von Görzkes Kirche. Weiterhin erschwert teilweise auch der Verputz eine genaue Untersuchung der einzelnen Bauphasen. Ursprünglich handelte es sich wohl um eine turmlose Anlage des vollständigen Typs, bestehend aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis im Osten. Die Maße entsprachen dabei durchaus der Bedeutung Görzkes als Burgwardsort. Dort wo ursprüngliches Mauerwerk freiliegt, zeigen sich die relativ regelmäßigen Quaderstrukturen des 13., vielleicht auch schon späten 12. Jahrhunderts.
Portale des Ursprungsbaus sind leider nicht mehr erkennbar. Auf der Nordseite des Chors finden sich noch Reste eines zugesetzten Rundbogenfenster.
Im späten Mittelalter, vielleicht in Folge der Zerstörungen des Jahres 1378, fanden umfangreiche Umbauten an der Kirche statt. Dabei wurde der wuchtige Turm im Westen vor das Bauwerk gesetzt. Weiterhin verlängerte man den Chor, der jetzt einen geraden Ostabschluss mit gestaffelter Dreifenstergruppe erhielt. Diese Information verdanken wir den Aufzeichnungen anlässlich der schon erwähnten Umgestaltungen im 19. Jahrhundert.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

 
und nah dabei:

Hinweis2

Wüste Kirche Dangelsdorf
Dorfkirche Hohenlobesse

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