Eichholz

Landkreis Elbe-Elster

Hochmittelalterliche Kirche mit neogotischem Backsteinoberteil
Hochmittelalterliche Kirche mit neogotischem Backsteinoberteil

Eine Urkunde vom 22. Juli 1234 verzeichnet Eyckholz als zum Stammbesitz der Dobrilugker Zisterzienser gehörig. Der Name erklärt sich so gut wie von selbst: Das Dorf scheint damals bei einem Eichwald gelegen zu haben.
Querrechteckiger Westturm in Schiffsbreite, Schiff und eingezogener Chor mit geradem Ostabschluss bilden den Grundriss des Gotteshauses. Auf der Chornordseite findet sich ein Sakristeianbau, der durchaus zeitgleich mit der übrigen Kirche sein könnte. Alle vier Bauglieder wurden aus Lagen relativ sorgfältig bearbeiteter Feldsteinquader errichtet. Das heutige Erscheinungsbild wird geprägt durch einen eingreifenden Umbau im Jahr 1906. Dabei entstand unter anderem das heutige in Backstein ausgeführte neogotische Oberteil des Turms. Unklar bleibt, inwiefern möglicherweise auch Fenster und Portale davon betroffen waren und vielleicht ein rekonstruierender Rückbau barocker Veränderungen erfolgte. Mit Sicherheit scheint die farbige Gestaltung an den Fenstergewänden und Mauerfugen der Nordseite aus dieser Zeit zu stammen. Auffallend ist hier ebenfalls, dass für die Spitzbogenabschlüsse ein dunkleres Steinmaterial gewählt wurde.

Im Osten trifft man auf eine gestaffelte Dreifenstergruppe und darüber auf gestaffelte Feldsteinblenden im Giebel. Der Zugang erfolgt im Westen und Süden durch zweistufige Feldsteinportale. Im Westen rahmt ein Begleitbogen mit Scheitelkreuz den Abschluss, im Süden liegen über dem Portal mittelalterliche Putzreste mit eingeritzten floralen Motiven und Weihekreuzen.
Das Innere der Kirche wurde 1906 ebenfalls unter Verwendung der Einrichtung des 17. und 18. Jahrhunderts neu gestaltet.
Mauerwerksausführung, Grundriss und Form der Öffnungen sprechen für eine Errichtung der Kirche wohl noch in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Über dem bis zur Traufhöhe des Schiffs reichenden Turmunterbau aus Felsteinquadern dürfte sich ursprünglich eine Fachwerk- oder Holzkonstruktion erhoben haben. Wie schon erwähnt könnten mögliche barocke Umbauten bei den Arbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder rückgebaut worden sein.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

 
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