Egsdorf

Landkreis Dahme-Spreewald

Spät, nämlich erst im Jahr 1447 taucht Egesdorf in den schriftlichen Quellen auf. Der Name verweist auf einen Eggebrecht, vielleicht den Gründer des Ortes.
Egsdorfs Kirche liegt auf dem Friedhof am östlichen Dorfausgang. Es ist ein kleiner Rechtecksaal, errichtet aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Im Westen schmückt ihn ein quadratischer Dachturm mit Schweifhaube. Für dessen Westwand kamen Ziegel neuzeitlichen Formats zum Einsatz, während die anderen Seiten verbrettert sind.

Auf der Nordseite liegen Gemeindeportal und Priesterpforte. Bei Letzterer wurde, im Gegensatz zum spitzbogigen Gemeindeportal der Abschluss stichbogig verändert. Beide Zugänge sind mit Putzfaschen versehen. Dort wo der Putz abgebröckelt ist oder an den Seiten fehlt, zeigt sich mittelalterlicher Backstein mit zahlreichen kleinen Schälchen. Dieses Phänomen, zu beobachten an vielen mittelalterlichen Sakralbauten, geht wohl auf die Annahme der Gläubigen zurück, dass dem hier durch Bohren gewonnenem Staub eine heilende oder schützende Wirkung innewohnte. Von den ursprünglichen seitlichen Fenstern scheint sich nur eins in der Mitte der Nordseite erhalten zu haben. Auch die Öffnungen der Dreifenstergruppe im Osten wurden verändert, jedoch sind noch die spitzbogigen Abschlüsse der äußeren Fenstern zu erkennen. Dazu hat sich der obere Teil des Mittelfensters mit seinem dreistufigen Backsteingewände vollständig erhalten. Geht man hier davon aus, dass auch die beiden anderen Fenster gestufte Gewände besaßen, so kann man selbst diesem kleinen Kirchenbau ein gewisses repräsentatives Erscheinungsbild nicht absprechen.
Die Verwendung von Backstein sowie das völlig unregelmäßige Mauerwerk setzen die Kirche ins späte Mittelalter, wohl ins 15. Jahrhundert. Gegen 1700 erfolgte ein Um-, vielleicht auch Wiederaufbau nach Kriegszerstörungen oder einer Brandkatastrophe. Dabei wurden die Öffnungen umgestaltet, im Süden eine, später wieder abgerissene, Gruft angefügt und der Westturm errichtet. Restaurationsarbeiten fanden 1983-86 statt.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Frankendorf
Dorfkirche Willmersdorf-Stöbritz
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