Cahnsdorf

Landkreis Dahme-Spreewald

cahnsdorf_sueden

1297 erscheint ein Gebehardus de Buccanisdoph auf einer Urkunde als erster indirekter Hinweis auf das Dorf. Direkt erwähnt wird es dann 1375 als Buckinsdorf. Zwei Jahre später, am 21. Januar 1377 bestätigt Kaiser Karl IV. Einkünfte des Paulinusaltars der Luckauer Nikolaikirche aus Bukenstorff. Beim Ortsnamen mischt sich der slawische Personenname Bukan, bei dem sich letztlich nur die zweite Silbe erhalten hat, mit dem deutschen „-dorf“.
Die Kirche besteht aus einem langgestreckten Schiff mit Dreiseitenschluss im Osten. Hier stützen Strebepfeiler die Außenmauern. Im Nordosten treffen wir auf einen Sakristeianbau, im Süden auf eine verputzte Eingangshalle vor der ehemaligen Priesterpforte. Im Westen krönt das Bauwerk ein barocker verputzter Giebelturm mit verschieferter Schweifhaube, Laterne und Spitze. Erst bei seiner Errichtung wurde im Innern eine Turmhalle abgeteilt. Bei Schiff und Sakristei kam unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk zum Einsatz, dass aber noch eine gewisse Lagigkeit erkennen lässt, durchmischt mit Raseneisensteinen.

Alle seitlichen Fenster wurden korb- bzw. stichbogig vergrößert. Zwischen der neuzeitlichen Turmpforte und dem Gemeindeportal findet sich aber eine dreistufige Blende, bei der es sich mit ziemlicher Sicherheit um ein vermauertes Originalfenster handelt. Ähnlich wie diese sind die erhaltenen Fenster des Polygonalschlusses gestaltet. Ebenfalls erhalten hat sich das Dreistufige Gemeindeportal im Süden mit seinem Ziegelgewände. Hier finden sich auch noch einige wenige Schälchen, wie sie relativ häufig an Kirchenportalen angetroffen werden. Vermutlich gewannen die Gläubigen hier durch Bohren Ziegelstaub, dem sie eine heilende oder schützende Wirkung zuschrieben.

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Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Cahnsdorf
Umzeichung nach Kunstdenkmäler 1917, Abb. 225

Im Innern wird, darauf verwiesen schon die Strebepfeiler, der Chorbereich der Kirche von einem Sterngewölbe überspannt. Die sonstige Innenausstattung entstammt meist dem 18. Jahrhundert.
Auf Grund von Mauerwerksqualität und Grundriss dürfte die Kirche ins spätere 14. oder frühe 15. Jahrhundert gehören. Einwölbung und Sakristeianbau erfolgten dann wohl zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Eine weitere wesentliche Veränderung erfolgte um 1730, als der Innenraum abgeteilt, der Turm errichtet und die Fenster vergrößert wurden. Aus dieser Zeit stammt wohl auch die auf dem Grundriss vom Anfang des 20. Jahrhunderts eingezeichnete halbrunde Südvorhalle. Sie muss, wann auch immer, durch den heutigen Anbau ersetzt worden sein.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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Hinweis2

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