Blumberg (Barnim)

Landkreis Barnim

blumberg_nordost

Als Frankfurt an der Oder 1253 neu gegründet wird, findet sich auf der entsprechenden Urkunde auch der Name eines Zeugen Theodericus de Blumenberch. Erstmalig direkt erscheint der Ort in Verbindung mit dem Prozess um die Ermordung des Bernauer Probstes Nikolaus in Berlin. 1375 weist das Landbuch für Blumberg die stattliche Zahl von 124 Hufen aus und nennt den Ort oppidum. Auch später tauchen Bezeichnungen wie Stedeken und Stetlein auf. Laut Urkunden verfügte Blumberg über mindestens zwei Tore und war von Wällen geschützt. Die Nähe Berlins und die Konkurrenz anderer Flecken wie Werneuchen wird aber mit dazu beigetragen haben, dass es aus einer Entwicklung zur Stadt dann doch nichts wurde.

 

Die Blumberger Kirche allerdings spiegelt mit ihren Abmessungen die vormals herausgehobene Stellung des Ortes wieder. Das für ein heutiges Dorf imposante Bauwerk besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite, Schiff und eingezogenem Chor. Mit Ausnahme des Turms oberhalb der Traufhöhe des Schiffs wurden alle Bauglieder aus regelmäßigen Feldsteinquadern errichtet. Die Kanten des Turms sind ab der Höhe, an dem das Mauerwerk unregelmäßig wird, aus Kalkstein. Eine Dreifenstergruppe mit darüber liegendem zugesetzten Okulus findet sich an der Ostwand. Das Westportal ist wie die vergrößerten Fenster neogotisch. Ein Anbau an der Südseite könnte eine barock (1724) umgeformte mittelalterliche Sakristei sein. Ebenfalls an der Südseite befindet sich ein Portal mit breitspitzbogigem vierstufigem Backsteingewände. Es dürfte aus der Zeit der Einwölbung des Innenraums stammen. Diese erfolgte wohl gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Dabei bekam der Chor ein zweijochiges Kreuzrippengewölbe, während das Schiff durch 3 Pfeiler an seiner Längsachse geteilt wurde. Eine statisch zwar notwendige Lösung um hier das Gewölbe zu tragen, vom ästhetischen Standpunkt her jedoch ungünstig, da so die Sicht auf den Chorbereich verstellt wurde. Doch war diese Lösung, wie z.B. das benachbarte Schwanebeck oder der Tempelhofer Bau zeigen, durchaus üblich. Das Prestige ein Gewölbe zu haben, wurde scheinbar dem allgemeinen Erscheinungsbild vorgezogen.

nach:

Friske 2001

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Seefeld
Dorfkirche Birkholz
Dorfkirche Mehrow

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