Zollchow (Milower Land)

Landkreis Havelland

In einer Urkunde aus dem Jahr 1268 erscheint das Dorf als Solchau. Dieser Name dürfte sich aus dem Slawischen ableiten und so den Ort eines Mannes namens Sulech, vielleicht Lokator oder erster Schulze, bezeichnen.
Noch die „Kunstdenkmäler“ von 1898 beschreiben die Kirche als „geputzten Zopfbau“, womit wohl ein barockes Erscheinungsbild gemeint ist. Heute ist der Putz verschwunden und gibt den Blick auf wesentliche Details der Baugeschichte frei. Auf den quadratischen eingezogenen Westturm folgt das Schiff dem im Osten ein ebenfalls eingezogener Chor mit dreiseitigem Abschluss angefügt ist. Alle Bauglieder wurden aus Backstein errichtet. Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede in der Art des Mauerwerks. An Turm und einem kurzen westlichen Teil des Schiffs finden wir das typische Mauerwerk des 19. Jahrhundert. Gleichzeitig ruhen diese Bereiche auf einem Sockel aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Der folgende Teil des Schiffs wiederum weist beim Format der Ziegel wie auch durch den „Märkischen Verband“, bei dem auf zwei Läufer immer ein Binder folgt, in die Entstehungszeit der Kirche, wohl in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Beim Chor wiederum deutet das Mauerwerk sowie auch der polygonale Abschluss auf spätes Mittelalter oder Barock. Aus barocken Zeiten stammt auch die korbbogige Vergrößerung der Schiffsfenster. Allerdings haben sich noch die spätromanischen Öffnungen, wenn auch vermauert, auf der Südseite des Schiffs erhalten.

 

Im Innern schließen sowohl der Triumphbogen als auch eine Sakramentsnische im Chor rundbogige. Ist die Ausstattung auch hauptsächlich neuzeitlich, so treffen wir doch auf eine spätgotische Taufe, die Holzplastik einer Madonna mit Kind aus dem 2. Viertel des 15. Jahrhunderts und unter der Westempore auf das Gemälde einer Pieta die in die 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts datiert wird.
So dürfte also das Zollchower Gotteshaus wie viele Kirchen der Umgebung im Hochmittelalter, vielleicht sogar als Anlage des vollständigen Typs, entstanden sein. Im späten Mittelalter erfolgte dann ein Umbau bei der es seinen heutigen Abschluss bekam. Die barocke Umgestaltung samt Putz und Vergrößerung der Fenster fand im 18. Jahrhundert statt. Infolge eines Brandes wurde von 1847-49 der Westteil des Schiffs neu aufgemauert und er heutige Turm angesetzt.
Im Innern schließen sowohl der Triumphbogen als auch eine Sakramentsnische im Chor rundbogige. Ist die Ausstattung auch hauptsächlich neuzeitlich, so treffen wir doch auf eine spätgotische Taufe, die Holzplastik einer Madonna mit Kind aus dem 2. Viertel des 15. Jahrhunderts und unter der Westempore auf das Gemälde einer Pieta die in die 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts datiert wird.
So dürfte also das Zollchower Gotteshaus wie viele Kirchen der Umgebung im Hochmittelalter, vielleicht sogar als Anlage des vollständigen Typs, entstanden sein. Im späten Mittelalter erfolgte dann ein Umbau bei der es seinen heutigen Abschluss bekam. Die barocke Umgestaltung samt Putz und Vergrößerung der Fenster fand im 18. Jahrhundert statt. Infolge eines Brandes wurde von 1847-49 der Westteil des Schiffs neu aufgemauert und er heutige Turm angesetzt.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen. XXI. Heft. Die Kreise Jerichow. 1898

und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Vieritz
Dorfkirche Schmetzdorf
Vieritzer Berg – Grabhügel

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …