Zöllmersdorf

Landkreis Dahme-Spreewald

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark verändert: Die Kirche in Zöllmersdorf
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark verändert: Die Kirche in Zöllmersdorf

Im Jahr 1363 oder 1384 wird Zollmersdorf erstmalig in einer schriftlichen Quelle erwähnt. Verschiedene Urkunden aus dieser Zeit beziehen sich auf den Besitz Luckauer Familien wie der Eberhard und Passerini im Dorf. Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab, wo er die Siedlung eines Mannes namens Sulimir oder Celimir bezeichnet.

Das heutige Erscheinungsbild des Zöllmersdorfer Gotteshauses wird hauptsächlich geprägt von einer umfassenden Umgestaltung im Jahr 1911. Damals bekam sie ihren Dachturm im Westen, man veränderte die Fenster und fügte im Osten eine polygonale Apsis an. Geblieben ist vom mittelalterlichen Bauwerk eigentlich nur die Außenmauern. Sie Zeigen Lagen einfach gespaltener Feldsteine im Wechsel mit kleinteiligen Zwicklagen. Größtenteils hat sich auch steinsichtiger Verputz mit Fugenritzungen erhalten. Interessant ist ein Baunaht auf der Nordseite. Hier laufen die Lagen nicht durch. Dazu sind die Zwischenlagen im Westteil deutlich ausgeprägter. Scheinbar entstand die Kirche in zwei Etappen, bei denen vielleicht im späten 13. oder beginnenden 14. Jahrhundert zuerst der Chorbereich in Stein und der Raum für die Gemeinde in Fachwerk oder einer anderen Holzbauweise entstand. Später dann, aber mit Sicherheit noch im 14. Jahrhundert, verlängerte man dann den einfachen Rechtecksaal.

zoellmersdorf_grundriss

Grundriss-blau     Ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     Spätere An- und Umbauten

Grundriss Dorfkirche Zöllmersdorf.
Umzeichnung nach: Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau, 1917, S. 578, Abb. 517

Während die ursprüngliche Form der Fenster nirgendwo mehr erkennbar ist, sieht man im Süden doch die Lage von Gemeindeportal und Priesterpforte. Beim sehr weit westlich gelegenen vermauerten Gemeindeportal haben sich die seitlichen Gewände erhalten. Der heutige Südzugang dürfte dann die ehemalige Priesterpforte sein.
Sollte es im Spätmittelalter oder Barock Veränderungen gegeben haben, so sind diese beim Umbau von 1911 völlig verschwunden.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Gießmannsdorf

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …