Landkreis Uckermark
Als die Pommernherzöge Otto und Barnim 1332 das Zisterzienserinnenkloster Marienwerder am Oberuckersee unter ihren Schutz nehmen, befindet sich Warlitze schon im Besitz der Nonnen. 1375, laut Landbuch Kaiser Karl IV., verfügt der Ort über 26 Hufen, von denen aber nur 20 besetzt sind. Der Name des Dorfes dürfte sich aus dem Slawischen ableiten und einen Platz bezeichnen, an dem es Krähen oder Raben gibt.
Die geringe Hufenausstattung könnte sich auch im Warnitzer Gotteshaus widerspiegeln. Dies besteht aus eingezogenem Westturm und Schiff. Letzteres ist seit kurzem wieder verputzt, während der Turm ein stark mit Backsteinbruch durchsetztes unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk zeigt. Über dem Südportal des Schiffs steht der Schriftzug ANNO 1738. Dies dürfte tatsächlich auch das Erbauungsjahr dieses Bauglieds sein, weist es doch keinerlei Hinweise auf einen mittelalterlichen Kern auf. Anders dürfte es sich beim Turm verhalten. Dieser, auf einem schmucklosen niedrigen Sockel ruhend, scheint noch im späten Mittelalter entstanden zu sein. Allerdings wurde schon sein Westportal entweder nachträglich eingebrochen oder verändert. Barock ist auf alle Fälle sein eingezogenes Fachwerkoberteil mit Spitzhelm.
Stammt der Turmunterbau aus dem späten Mittelalter, so dürfte es sich beim ursprünglichen Schiff um eine Holz- oder Fachwerkkonstruktion gehandelt haben. Diese einfache und unaufwändige Bauweise würde dann mit der geringen Landausstattung des Dorfs korrespondieren. Erst nach einer Katastrophe oder langanhaltendem Verfall – vielleicht in Folge des Dreißigjährigen Kriegs – wurde dann das Bauwerk erneuert und bekam sein festes Schiff.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005
Megalithgrab Meichow
Dorfkirche Meichow
Dorfkirche Melzow
Trinken – Essen – Schlafen