Stechow

Landkreis Havelland

Im 18. Jahrhundert wurde das Gotteshaus gründlich umgebaut und bekam seinen polygonalen Abschluss

Ein Eberhardo de Stechow taucht 1317 in einer Quelle auf. Auch im Landbuch von 1375 wird Stechow unter seinem heutigen Namen geführt, der sich wohl aus dem Slawischen ableitet und die Siedlung eines Mannes namens Stech bezeichnet. Zu dieser Zeit verfügt das Dorf über 34 Hufen, von denen 4 dem Unterhalt der Pfarrstelle dienen.
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts hielt man Stechows Dorfkirche für ein barockes Bauwerk. Der allmählich abbröckelnde Putz aber gab den Blick frei auf große Partien mittelalterlichen Feldsteinmauerwerks, ein backsteingefasstes Spitzbogenportal auf der Südseite und Rudimente eines 2. Portals im Norden links über der dortigen Tür.

Das Bauwerk ist ein Rechtecksaal mit Dreiseitenschluss im Osten. Dabei bestehen wesentliche Teile des Langhauses aus unregelmäßigem großteiligem Feldsteinmauerwerk. Dieses zeigt in den unteren Bereichen noch einen gewissen Ansatz zur Lagigkeit. Die breiten Fugen sind dabei großzügig mit Granit- und Backsteinbruch ausgezwickt.
Mischmauerwerk mit Ziegeln im barockzeitlichen Format bildet den östlichen Teil der Kirche.
Nach der Mauerwerksausführung ließe sich die ursprüngliche Kirche ins 15., wenn nicht sogar noch 14. Jahrhundert datieren. Für einen derartigen Zeitansatz spricht auch eine im Innern erhaltene gotische Truhe. Bekannt ist dann die große Erneuerung im Jahr 1731. Dabei wurde der Saal verlängert und bekam seinen polygonalen Schluss. Auch der Fachwerkturm mit Schweifhaube und schlanker Spitze stammt aus dieser Zeit. Gleichzeitig vergrößerte man die Fenster und gab ihnen ihre heutige Rechteckform. Das auch große Teile des mittelalterlichen Schiffs barockes Backsteinmauerwerk aufweisen deutet auf eine der Erneuerung vorausgehende umfassende Zerstörung des Baus wenn nicht sogar einer längeren Existenz als Ruine.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. II, 1. Kreis Westhavelland. 1913.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

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