Schilde

Landkreis Prignitz

Erstmals erwähnt wird der Ort 1339 als to dem Schilde. Der Name bezieht sich auf dessen Lage an einem schildförmigen, wohl dreieckigen Flurstück.
Seine Kirche besteht aus eingezogenem Westturm, Schiff, eingezogenem Chor mit Fachwerkseingangshalle im Süden und einem niedrigen chorbreiten Anbau im Osten. Der Turm aus Fachwerk, mit einer hölzernen Laterne schließend, ruht auf einem Feldsteinsockel. Relativ regelmäßiges Feldsteinmauerwerk kam beim Schiff zum Einsatz, der Chor wurde aus Backsteinen mittelalterlichen Formats errichtet, der Ostanbau zeigt neuzeitliches Mischmauerwerk.

Die Fenster auf der Südseite des Schiffs wurden neuzeitlich vergrößert und besitzen Backsteinlaibungen. Neben einem ebenfalls Vergrößerten hat sich am Chor auf dieser Seite noch ein kleines Spitzbogenfenster erhalten. Im Osten verdeckt der Anbau die frühere Dreifenstergruppe. Den dortigen Giebel schmückt eine große Rundbogenblende über Deutschem Band. In ihrem ursprünglichen Zustand belassen wurde wohl die Schiffsnordseite. Neben dem spitzbogigem Gemeindeportal trifft man hier noch auf 3 schmale hochsitzende Fenster. Die Priesterpforte auf der gegenüberliegenden Seite wurde zugesetzt.

Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Schilde
Umzeichnung nach: Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. Band 1, Teil 1: Kreis Westprignitz. Berlin 1909, S. 278, Abb. 267.

Im Innern ist das Schiff flach gedeckt, der Chor kreuzgratgewölbt, der Triumphbogen zwischen Chor und Schiff rundbogig. Drei Schnitzfiguren aus dem späten Mittelalter schmücken den Korb des barocken Kanzelaltars.
Das Schilder Gotteshaus entstand wohl als einfacher Rechtecksaal. Dafür sprechen das doch ziemlich akkurate Mauerwerk sowie die Form der erhaltenen Öffnungen auf der Nordseite des Schiffs. Im späten Mittelalter wurde dann der Backsteinchor angefügt. Turm, Eingangshalle und Gruft im Osten sind barocke Zutaten.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

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