Landkreis Märkisch-Oderland
Aus dem Jahr 1341 gibt es die Erwähnung eines Gentz de lybbenekin. Direkt erscheint das Dorf dann 1405 als Lubenken und 1419 als Lybenychen, eine Bezeichnung die sich aus dem Slawischen ableiten lässt und einen Ort beschreibt, an dem es Baumrinde oder Borke gibt.
Heute erscheint Libbenichens Kirche als barocker Putzbau. Allerdings deuten eine Reihe von Indizien auf ihren mittelalterlichen Kern. Vom Grundriss her besteht sie aus eingezogenem Westturm, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. An vielen Stellen zeichnet sich unter dem Putz Feldsteinmauerwerk ab, dessen Ausführung sich allerdings nicht bestimmen lässt. Wie bei mittelalterlichen Kirchen finden sich auf einer Seite am Schiff und Chor 2 Portale (Gemeindeportal und Priesterpforte). Gerade die Priesterpforte zeigt, obwohl mit barockem Korbbogenabschluss versehen, noch ein gestuftes Gewände, das einmal in einen Spitzbogen auslief. Spitzbogig ist auch das gestufte Portal im Westen und sind die gekuppelten Schallöffnungen des Turms.
So ist es durchaus möglich, dass, ausgehend vom Grundriss, das Libbenicher Gotteshaus bereits im 13. oder 14. Jahrhundert als Saalbau mit eingezogenem Chor entstand. Wohl noch im späten Mittelalter dürfte dann der Westturm angefügt worden sein. Ihre heutige Gestalt bekam die Kirche bei Umbauten im Jahr 1736, einer Zahl, die sich auch auf der Wetterfahne wiederfindet. Bei Instandsetzungsarbeiten nach Zerstörungen des Jahres 1945 fanden sich an der südlichen Schiffswand noch Reste von Wandmalereien.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. IV, 1. Lebus. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005