Kranepuhl

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Im Boden noch erkennbar: Die vermutlichen Umrisse der Apsis im Osten
Im Boden noch erkennbar: Die vermutlichen Umrisse der Apsis im Osten

Ein Helmwicus de Cranepule erscheint schon 1236 als Zeuge in Belzig. 1304 wird ville in cranepuhl dann direkt erwähnt. Der Ortsname entstammt dem Mittelniederdeutschen und bezeichnet eine Siedlung am Kranichpfuhl.
Heute erscheint die kleine Dorfkirche als ein einfacher Rechtecksaal, könnte aber einmal im Osten eine halbrunde Apsis besessen zu haben. Deren Form jedenfalls scheint sich deutlich im Boden abzuzeichnen. Aufschluss darüber wäre allerdings nur durch eine Grabung zu erlangen.

 

Das Mauerwerk der Längsseiten und der Westwand besteht aus lagig angeordneten aber nicht sonderlich sorgfältig bearbeiteten Feldsteinquadern. Im Osten dagegen ist es deutlich unregelmäßiger, Lagen sind kaum noch zu erkennen. Tatsächlich wurde der Ostabschluss 1819/20 erneuert, wobei auch der Fachwerkgiebel entstanden sein dürfte. Möglich, dass dies mit dem Abriss oder Einsturz der Apsis in Verbindung stand. Dabei verzichtete man auf Fenster und streckte stattdessen die östlichen Fenster der Längsseiten um zusätzliches Licht für den Altarbereich zu gewinnen.
Einziger Zugang ist das Feldsteinportal auf der Südseite, dass seine mittelalterliche Form behalten hat.
Die Fenster sind teilweise verändert und mit Putzfaschen versehen. Im Original erhalten haben sich wohl noch 3 Fenster im Norden.
Nach Art der Mauerwerksausführung scheint Kranepuhls Kirche als Apsissaal in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet worden zu sein. Abgesehen von den schon erwähnten Umbauten wurde in den Jahren 1993/94 ein barocker Dachturm abgerissen und durch den heutigen Fachwerk-Backstein-Dachturm ersetzt.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Bucholz bei Niemegk
Dorfkirche Bergholz

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