Jakobshagen

Landkreis Uckermark

jakobshagen_georg
Oberer Teil des spätmittelalterlichen Altaraufsatzes. Von links nach rechts: Johannes, Bischof, Georg, Katharina, Jakobus

54 Hufen von denen 4 dem Unterhalt der Pfarrstelle dienen, 9 Kossätenstellen und einen Krug verzeichnet das Landbuch 1375 für Jacobeshagen. Allerdings steht dort auch, dass lediglich 5 und eine halbe Hufe besetzt sind. Das Dorf also wurde offensichtlich Opfer der nach dem Boom des 13. Jahrhunderts einsetzenden spätmittelalterlichen Wüstungsphase. Im 15. Jahrhundert wird dann in den Quellen vom wüsten Feld zu Jacoffshagen und wüsten Dorf Jacobshagenn gesprochen. Erst im 16. Jahrhundert, nachdem der Ort an die von Arnim gegangen war beginnt eine allmähliche Belebung. Dies konnte auch die völlige Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg nicht ändern und nicht zum Schluss der Granattreffer im Turm der Kirche vom April 1945.

 

Das der Ortsname sich von Jakob – vielleicht dem Namen des Lokators – ableitet braucht kaum näher erläutert zu werden.
Jakobshagens Kirche besteht aus querrechteckigem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Das Schiff wurde aus dem regelmäßige Feldsteinmauerwerk des 13. Jahrhunderts errichtet. Der Turmunterbau ist zwar verputzt, dass darunter liegende Mauerwerk aber erkennbar. Es handelt sich um Mischmauerwerk von einer Erneuerung des Bauglieds im 18. Jahrhundert. Dabei bekam der Turm wohl auch seinen verbretterten Aufsatz und die hölzerne Laterne. Alle Öffnungen wurden verändert. Die Fenster der Längsseiten und die Beiden im Osten bekamen ihre neogotische Form im Jahr 1897 als auch der Ostgiebel in Backstein neu aufgezogen wurde. Von diesem Umbau stammt auch die Eingangshalle auf der Südseite. Im östlichen Bereich der Nordwand sind noch die Spuren eines verschwundenen Sakristeianbaus zu beobachten. Die Westseite zeigt unter dem Verputz ein zweistufiges Portal.
Glanzstück der Kirche ist im Innern der aus zwei spätgotischen Schnitzaltären zusammengestellte Altaraufsatz. Oben findet sich in der Mitte der Heilige Georg zwischen Katharina und einem Bischof, an den Seiten Johannes und Jakobus. Unten flankieren Georg und ein Bischof die Mutter Gottes und ihren Sohn. Je vier Figuren finden sich in den Seitenflügeln. Durch ihre Attribute konnten von diesen Maria Magdalena, Paulus und Johannes identifiziert werden. Beide Altäre gehören ins 15. Jahrhundert, wobei der Obere dem an dessen Ende, der Untere gegen Mitte des Saeculums entstanden sein dürfte.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.2. Kreis Templin. 1937.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

und nah dabei:
 

Hinweis2

Dorfkirche Herzfelde
Dorfkirche Klaushagen

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …