Groß Jehser

Landkreis Oberspreewald-Lausitz

Um 1700 mit Fünfseitenschluss und Patronatsloge barock umgestaltet: Die Dorfkirche von Großjehser
Um 1700 mit Fünfseitenschluss und Patronatsloge barock umgestaltet: Die Dorfkirche von Großjehser

Der Name Jehser taucht 1346 erstmals auf. 1527 findet sich dann auch der Zusatz bei der Erwähnung als Grossen Gesser. Damit wollte man sich vom Nachbardorf Mallenchen unterscheiden, dass sorbisch Klein Jehser hieß. Slawisch ist die Bezeichnung auf jeden Fall und verweist auf eine Siedlung am See.

Die Kirche Groß Jehsers besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit Fünfseitenschluss. Auf der Südseite wurde ein Patronatsloge angefügt. Schiff und Loge sind zu großen Teilen verputzt, während der Turm ein unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk und Kanten aus Raseneisenstein und Backsteinbruch zeigt. Zwei Strebepfeiler stützen ihn im Westen. Das Glockengeschoss ist verbrettert. Darüber erhebt sich ein geschweiftes Dach, gefolgt von einer achteckigen Laterne und einer ebenfalls geschweiften Spitze. Auf der Turmsüdseite trifft man auf die Reste eines vermauerten Portals mit einem Gewände aus Raseneisenstein. Alle Öffnungen am Schiff sind barock verändert. Spuren mittelalterlicher Architektur lassen sich hier nicht mehr erkennen. Die Innenausstattung entstammt zumeist dem 18. Jahrhundert.
Erhalten hat sich aber im Osten ein spätgotisches Kirchhofsportal mit Fußgängerpforte.
Turm und Schiff entstanden mit Sicherheit nicht vor dem 15. Jahrhundert. Um 1700 erfolgte dann der barocke Umbau. 1747 folgte der heutige Turmaufsatz.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 

und nah dabei:

Hinweis2

Abgegangene Dorfkirche Fürstlich Drehna
Mallenchen – Gutshaus

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