Gerswalde

Landkreis Uckermark

Die Eingangshalle: Vielleicht ein Anbau des Spätmittelalters
Die Eingangshalle: Vielleicht ein Anbau des Spätmittelalters

Gerswalde erscheint schon vor 1271 als markgräfliche Burg. Eine von denen, die den askanischen Besitz gegen die Nachbarn in Mecklenburg und Pommern sichern sollen. Die Reste der Anlage stehen heute noch im Schloßpark. 1375 führt das Landbuch den Ort als oppidum – also Städtchen. Mit 55 Hufen und 4 Pfarrhufen ist der Landbesitz allerdings nicht allzu groß. Der Name des Ortes könnte sich sowohl von einem oder mehreren Geiern im Wappen eines Adelsgeschlechts – vielleicht der Burgherren herleiten oder einfach ein Waldstück bedeuten, in dem Geier leben.

Wie auch immer, die Kirche, mitten im Dorf auf einem Hügel gelegen, ist beeindruckend. Ein großer Saalbau mit leicht über Schiffsbreite herausragendem querrechteckigem Westturm und, später dazu gekommenem, polygonalem Ostabschluss. An der Nordseite des Schiffes befindet sich eine Sakristei. Diese drei Bauglieder bestehen aus regelmäßigem Feldsteinquadern, was auf eine Errichtung im 13. Jahrhundert deutet. Der Turm zeigt starke Ausbesserungen mit Backstein und besteht ab Traufhöhe komplett aus diesem Material. Neuzeitlich sind sein oberer Teil und das Westportal. Ebenfalls jüngeren Datums dürfte die kleine Eingangshalle an der Südseite sein. Sie wurde aus unregelmäßigen Feldsteinen unter einem Fachwerk-Backstein-Giebel errichtet.
Um die Anlage läuft ein dreilagiger Sockel. Die Steine der oberen Lage sind abgeschrägt. Im Original erhalten an der Nordseite ist das große zugesetzte, repräsentativ wirkende Gemeindeportal mit doppeltem Feldsteingewände wie auch die schmalen hohen Fenster des Kirchenschiffs; spätgotisch, wenn nicht gar neuzeitlich dagegen der polygonale Ostabschluss.

nach:

Historisches Ortslexikon für Brandenburg. VIII. Uckermark 1986
Fischer 2005

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Haßleben
Dorfkirche Kaakstedt
Dorfkirche Groß Fredenwalde

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