Criewen

Landkreis Uckermark

criewen_suedost

1354 gehört Krywen zu den Dörfern, die unter Pommernsche Herrschaft gelangen. Erst im 15. Jahrhundert wird der Ort wieder brandenburgisch. Sein Name, der sich mit Sicherheit aus dem Slawischen ableiten lässt, geht entweder auf das Wort „Priester“ zurück oder beschreibt einen „krummen Ort“. Dies wieder könnte sich auf seine Lage an einem ehemaligen Arm der Oder beziehen. Die sich im Namen spiegelnde wendische Vergangenheit wurde jüngst auch archäologisch bestätigt. So fanden sich bei Arbeiten am Fundament der Kirche 2004 slawische Bestattungen. Aber auch eine Reihe von weiteren Funden in und um den Ort weisen auf die vordeutsche Besiedlungsgeschichte Criewens.
Bei den Umfangreichen Sanierungsarbeiten stieß man auch auf Spuren, die auf einen möglichen Vorgängerbau vom Ende des 12. Jahrhunderts deuten. Der wäre dann noch unter den slawischen Pommernherzögen entstanden. Diese waren, wie es sich z.B. in Gramzow zeigt, nach ihrem Übertritt zum Christentum, auch um die Bekehrung ihrer Untertanen bemüht. Das heutige Bauwerk stammt, soweit noch Mauerwerk erkennbar ist aus dem 14. oder 15. Jahrhundert.
Das im Dreißigjährigen Krieg schwer zerstörte Gotteshaus wurde ab 1668 wieder hergestellt. Nachdem Otto von Arnim 1816 das dortige Gut übernahm lies er das Dorf nach Osten verlegen, erbaute das Schloss und umgab es mit einem Park. Auch die Kirche wurde vollkommen umgestaltet, ihre Fenster vergrößert, der neogotische Ostgiebel errichtet und das Bauwerk verputzt. So ahnt man kaum noch, dass es sich bei dem kleinen Bauwerk einmal um den Mittelpunkt eines Dorfes handelte, dessen Bewohner wohl hauptsächlich die Nachkommen slawischer Fischer waren.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

 
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