Schlalach

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Schlalachs Dorfkirche von Südosten: Ein Bau des späteren Mittelalters

Ein Johannes Slanlach tritt 1330 als Zeuge in Treuenbrietzen in Erscheinung. Das Landbuch Kaiser Karl IV. verzeichnet für das Jahr 1375 eine Landausstattung von 30 Hufen, von denen 2 dem Unterhalt der Pfarrstelle dienen. Der Name des Dorfes leitet sich wohl aus dem Slawischen ab und bezeichnet dort eine Salzsumpf – vielleicht ein Hinweis auf die damalige Umgebung.

Schlalachs Kirche besteht aus eingezogenem Westturm und Rechtecksaal mit geradem Abschluss. Im Osten stützen 2 neuzeitliche Backsteinstrebepfeiler das Bauwerk. Das Mauerwerk des Schiffs besteht aus groben Lagen einfach gespaltener ziemlich großformatiger Feld- und Raseneisensteinen. Raseneisenstein bildet größtenteils auch das Material für die Ecken. Dagegen wurde der Turm aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Besonders das Mauerwerk des Turms ist stark mit Backsteinbruch durchsetzt. Für seine westlichen Ecken wurden durchgehend Ziegel verwand, während im Osten bis zu einer relativ klar erkennbaren Baunaht Feldstein zum Einsatz kam. Es scheint somit, dass dieses Bauglied wohl in zwei Phasen errichtet wurde.
Die heutigen Fenster der Kirche sind vorwiegend neogotisch. Im Osten scheint das backsteingefasste und vermauerte Mittelfenster der ehemaligen Dreifenstergruppe einen Hinweis auf die ursprüngliche Form der Öffnungen zu geben. Auch die Zugänge wurden verändert. Auf der Südseite weist der untere Bereich der Laibung des Gemeindeportals noch ein mittelalterliches Ziegelformat auf.
Bemerkenswert sind eine Reihe Objekte der Innenausstattung. Dort findet sich ein spätgotischer Altar vom Ende des 15. Jahrhunderts. In seinem Mittelschrein ist die Verkündigung Mariens dargestellt. Die Seitenflügel zeigen in zwei Reihen übereinander die 12 Apostel. Auf den Außenseiten wurde die Anbetung der Könige aufgemalt. Weiterhin erhalten hat sich ein gotischer Taufstein aus Sandstein und in der Nordhälfte der Ostwand ein Sakramentsnische mit gotischen Beschlägen wohl vom Beginn des 16. Jahrhunderts an ihrer Tür.
Ausgehend vom Mauerwerk, dass noch eine gewisse Lagigkeit zeigt, dürfte das Schiff um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert entstanden sein. Der Turm folgte dann wohl ein ganzes Jahrhundert später gegen 1500. Mögliche barocke Veränderungen dürften bei den umfassenden Umbauten des Jahres 1862, als fast alle Öffnungen neogotisch umgestaltet wurden, verloren gegangen sein.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …