Prämonstratenserkloster Broda

Der Hügel am Tollensesee, auf dem sich einst die Klosteranlage erhob

Südwestlich Neubrandenburgs erhebt sich ein flacher Hügel in unmittelbarer Nähe des Tollensesees. Die Backsteinbauten auf diesem beherbergen heute Büros und Tagungsräume. Errichtet wurden sie als Amtshaus, welches später, den Besitzer wechselnd, zum Gut umgewandelt wurde. Kaum jemand käme hier auf den Gedanken, dass dies einmal einer der bedeutendsten Orte der Region war.
Als im 12. und 13. Jahrhundert deutsche Feudale die Länder zwischen Elbe und Oder endgültig unter ihre Kontrolle brachten, dienten nicht nur die neu entstehenden oder von den Slawen übernommenen Burgen zur Absicherung der Herrschaft sondern auch eine Reihe nun gestifteter Klöster. Noch vor den später so bedeutenden Zisterziensern hatten hier der Prämonstratenserorden eine Pionierfunktion. Dies zeigt sich besonders an den Bischofssitzen Havelberg und Brandenburg aber auch z.B. im uckermärkischen Gramzow.

 

Schon auf einer Karte aus dem Jahr 1767 ist nichts mehr von einer Klosteranlage zu sehen. Gräber, die in den Kunstdenkmälern vom Beginn des 20. Jahrhunderts noch beschrieben werden, schüttete man in den 70er zu. Der Verfall begann wohl bereits nach der Säkularisation und mit der Umnutzung der Ge­bäude als Amtshaus. Auch der Dreißigjährige Krieg wird seinen Anteil am völligen verschwinden aller oberirdischen Hinterlassenschaften gehabt haben. Die heutigen Gebäude stammen vom Beginn des 19. Jahrhunderts.
Allerdings erhielten sich unter einem von diesen mehrere mittelalterlichen Gewölbekeller wie auch Res­te einer nach oben führenden Wendeltreppe und wohl eines Brunnens. Diese können nach vorheriger Absprache besichtigt werden.

nach:

Georg Krüger, Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz. Band 1, Das Land Stargard. 1929

 

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …