Landkreis Barnim
Als Ladeborch wird der Ort erstmals 1300 erwähnt. 1375 verfügt er laut Landbuch über 80 Hufen, von denen 4 zur Verfügung der Pfarrstelle stehen und 1 dem Unterhalt der Kirche dienen.
Diese ist ein Rechtecksaal mit eingezogenem Chor und dreiseitiger Apsis im Osten. Alle 3 Bauglieder wurden aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Neoromanische Backsteinzutaten sind der eingezogene Turm im Westen sowie die kleine Eingangshalle an der Chorsüdseite. Oberhalb dieser erkennt man noch die Reste der ursprünglichen Fenster – die heutigen sind ebenfalls neoromanisch verändert.
Besonders beachtenswert ist das Spitzbogenportal aus Sandstein auf der Nordseite des Chors. Florale Motive schmücken seine Seiten und im Bogen findet sich die Inschrift: „AVE MARIA GRATIA PLENA“.
Im Innern ist das Schiff flach gedeckt, über dem Chor erhebt sich ein Kreuzgratgewölbe und über der Apsis eine Halbkuppel. Apsis- und Triumphbogen sind rund.
Mauerwerk und Grundriss von Schiff und Chor lassen von einer Errichtung des Bauwerks im 13. Jahrhundert ausgehen. Etwas späteren Datums dürfte die aufwändige Sandsteinpforte und die Einwölbung des Chors sein. Ein Problem stellt die Apsis dar. Das Dorf wurde in der Vergangenheit auch „Verkehrt Ladeburg“ genannt. Diese Bezeichnung rührte vom barocken Chorturm her, der im Zuge der Umbauten, die dem Gotteshaus sein heutiges Gesicht gaben, 1853 abgerissen wurde. Ungeklärt bleibt dabei, ob dieser neuzeitliche Chorturm schon einen mittelalterlichen Vorgänger, wie z.B. im Uckermärkischen Grünow, hatte, der sich vielleicht über einer polygonalen Apsis erhob, oder ob die jetzige Apsis insgesamt eine Laune des 19. Jahrhunderts ist. Eine Parallele dazu findet sich im nahe gelegenen Zepernick, wo die heutige Apsis auch auf einem dreiseitigen, wenn auch nicht nachgewiesenermaßen mittelalterlichen Vorgänger zurückgeht.
nach:
M. Friske 2001