Berlin
1285 wird ein Nicolao de Caulestorp als Zeuge in einer Urkunde erwähnt. Direkt erscheint der Ort als Caulstorp 1347 und hat etwas später laut Landbuch 40 Hufen.
Vom mittelalterlichen Erscheinungsbild der Kaulsdorfer Dorfkirche ist rein äußerlich so gut wie nichts mehr geblieben – ein für die Mark seltener Fall. Heute ist das Gotteshaus Innen wie Außen vollständig verputzt, der Backsteinturm im Westen stammt aus dem 19. Jahrhundert. Ursprünglich aber handelte es sich um eine einfache Saalkirche mit Apsis im Osten. Diese wurde zusammen mit der Ostwand 1716 abgerissen. Alte Abbildungen und archäologische Untersuchungen belegen aber den vormaligen Grundriss. 1935 entdeckte man im Schiff ein Weihekreuz. Als 1996 bei Sanierungsarbeiten Teile des Putzes entfernt wurden, konnte unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk beobachtet werden. Schon im Jahr zuvor war bei Grabungen im Inneren der Fundamentrest eines Feldsteinaltars zu Tage getreten. Weiterhin stammen zwei Glocken noch aus dem Mittelalter. Die ältere kann in die Zeit um 1300, die andere durch eine Inschrift auf 1518 datiert werden.
Im Norden befindet sich eine Sakristei, wohl auf Fundamentresten eines älteren Vorgängerbaus errichtet. Sie besitzt ein spätgotisches Kreuzrippengewölbe mit Birnstab.
Für die Datierung des Ursprungsbaus ins 13. Jahrhundert sprechen der Grundriss und ein, heute nicht mehr sichtbares, schmales Rundbogenfenster über der Sakristei. Das unregelmäßige Feldsteinmauerwerk müsste dann von einer späteren Ausbesserung stammen.
nach:
Friske 2001