Zixdorf

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Ein kleiner Rechtecksaal des 13. Jahrhunderts wurde später erweitert und mit einem der seltenen runden Ostabschlüssen versehen
Ein kleiner Rechtecksaal des 13. Jahrhunderts wurde später erweitert und mit einem der seltenen runden Ostabschlüssen versehen

Im Jahr 1380 erhalten wir durch die Erwähnung eines Schöffen, hans tzikstorp in Treuenbrietzen, erstmals indirekt Kunde von einem gleichnamigen Dorf. Der Name leitet sich wohl von einem Personennamen ab und bedeutet so „Ort eines Mannes namens Sig“.
Die Kirche weist einige Besonderheiten auf. Sie ist ein kleiner Rechtecksaal mit halbrundem Ostabschluss. Im Westen erhebt sich ein Giebelturm aus Fachwerk, vor die Westwand wurde ein hölzerner Vorbau gesetzt.

Nachträglich verändertes Feldsteinportal auf der Südseite
Nachträglich verändertes Feldsteinportal auf der Südseite

Auffällig sind die zwei Arten des Mauerwerks. Im Westen finden sich Lagen regelmäßiger Feldsteinquader, wie sie typisch für das 13. Jahrhundert sind, darüber und im östlichen Teil ist das Mauerwerk zwar immer noch lagig, die einzelnen Steine jedoch von stark unterschiedlicher Größe. Derartiges wieder ist typisch für Bauten des 14. und 15. Jahrhunderts.
An der Südseite, im westlichen älteren Teil, trifft man auf ein Spitzbogenportal mit Feldsteingewände, welches deutlich Spuren baulicher Veränderungen aufweist. Möglicherweise wurde hier ein älteres größeres Rundbogenportal verkleinert. Bemerkenswert sind zu dem die in Form und Größe völlig unterschiedlichen Fenster der Kirche.
Es scheint, dass zuerst im 13. Jahrhundert ein sehr kleiner Rechtecksaal von ca. 9,45 x 7,40 m errichtet wurde. Dieser könnte dann, vielleicht in der 2. Hälfte verlängert, leicht erhöht und mit einem runden Abschluss versehen worden sein. Eine derartige Datierung legen ähnliche Bauten dieser Zeit in Reinickendorf (Berlin) und Rottstock (bei Brück) und die Mauerwerksausführung nahe.
Wesentliche Teile der Innenausstattung, Kanzel und Taufe entstammen dem Ende des 17. Jahrhunderts.
Vielleicht sollte der Verfasser noch ganz unprosaisch hinzufügen, dass es sich bei der Sixdorfer Kirche wirklich um ein kleine Schönheit handelt.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …