Landkreis Märkisch-Oderland
Schon der Ortsname lässt ahnen, was das Landbuch von 1375 bestätigt: Czynnendorf gehörte den Zisterziensern aus Zinna. Die Landausstattung war somit reichlich. 66 Hufen gehörten zum Dorf, von denen 4 der Versorgung der Pfarrstelle dienten und eine dem Unterhalt des Gotteshauses.
Das Bauwerk entspricht in seiner Größe der des Ortes. Es besteht aus leicht eingezogenem querrechteckigem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Turm und Schiff wurden aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Ab Traufhöhe des Schiffs wird es beim Turm deutlich unregelmäßiger und kleinteiliger.
Auf der Nord- und Südseite des Schiffs ist je eine zugesetzte Pforte erkennbar, im östlichen Bereich der Südseite auch die Spuren eines ehemals dort vorhanden Anbaus – sicher einer Sakristei.
Im Osten findet sich eine Dreifenstergruppe mit leicht erhöhtem Mittelfenster, darüber im Giebel drei große gestaffelte Blenden. Barock vergrößert sind die Fenster der Schiffslängsseiten.
Nicht uninteressant ist die Innenausstattung. So weisen Nord- und Südwand 4-5 Weihekreuze auf. Der Altar besteht aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Auf seiner Rückseite befindet sich eine Nische mit Tür. Der renaissancezeitliche Aufsatz mit dem Aufstellungsjahr 1606 zeigt neben dem Abendmahl auch die Figuren von Luther und Melanchthon.
An der Ostwand steht ein wohl ursprünglich verputztes Sakramentshaus aus Backstein des 15. oder 16. Jahrhunderts. Es ist heute Aufstellungsort einer Anna Selbdritt aus Kiefernholz aus dem 16. Jahrhundert.
Nach Grundriss und Mauerwerksausführung wurde Zinndorfs Kirche im 13. Jahrhundert errichtet. Ein eingezogener Westturm ist zu dieser Zeit äußerst selten. Eher kommt es vor, dass diese leicht über Schiffsbreite hinausragen. Zu einem etwas späteren Zeitpunkt, wohl zu Beginn des 14. Jahrhunderts, brachte man den Turm auf seine heutige Höhe und errichtete den blendengeschmückten Ostgiebel. Wesentliche Teile der Innenausstattung kamen dann im späten Mittelalter bzw. im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts dazu.
nach:
M. Friske 2001