Zagelsdorf

Landkreis Teltow-Fläming

Barockzeitliche überformt: Zagelsdorfs Kirche von Süden
Barockzeitliche überformt: Zagelsdorfs Kirche von Süden

Erstmals Erwähnung findet der Ort als Czagelstorff im Jahr 1346. Pate stand hier ein Herr mit dem niederdeutschen Beinamen sagel, was so viel wie Hintern oder Schwanz bedeutet. Man war damals wohl nicht allzu zimperlich.
Zagelsdorfs Kirche besteht aus eingezogenem quadratischem Westturm und dem Schiff. Auf der Nordseite befindet sich ein neuzeitlicher Logenanbau. Der mehr oder weniger steinsichtige Verputzt gibt den Blick frei auf unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk bei Turm und Schiff. Der Anbau ist im unteren Bereich verputzt. Darüber zeigt sich Fachwerk. Die paarigen Schallöffnungen des Turms dürften bauzeitlich und unverändert sein. Im Gegensatz dazu sind sowohl die seitlichen Fenster wie auch die beiden Äußeren der früheren Dreifenstergruppe im Osten rechteckig vergrößert. Allerdings ist das frühere und nun vermauerte Mittelfenster noch erkennbar.

Im Westen erfolgt der Zugang durch eine neuzeitliche Pforte. Gemeindeportal und Priesterpforte auf der Südseite sind zugesetzt, ihre Backsteingewände aber noch sichtbar. Obwohl der Abschluss des Gemeindeportals vom linken Fenster geschnitten wird, dürfte er wie jener der Priesterpforte spitzbogig gewesen sein.
Die Merkmale an den beiden Zugängen, der Grundriss mit eingezogenem Turm sowie die Ausführung des Mauerwerks erlauben eine Datierung des Bauwerks ins spätere Mittelalter. Wesentliche Veränderungen fallen in die Zeit nach 1680, als, vielleicht nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg ein barocker Umbau erfolgte. Auf weitere Arbeiten, wohl eine Erneuerung, verweist die Jahreszahl 1885 im Ostgiebel.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …