Wustrau

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Indirekt erscheint das Dorf erstmals 1288 durch die Erwähnung eines Thethardus de Wostro in den Quellen. Direkt wird Wustrowe dann 1462 genannt. Der Name lässt sich aus dem Slawischen ableiten. Dort beschreibt er einen von Wasser umflossenen Ort.
Das Erscheinungsbild der Wustrauer Dorfkirche wird heute völlig von barocken und neoromanischen Umbauten bestimmt. Vom einfachen mittelalterlichen Rechtecksaal mit unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk ist nur noch eine Wand im westlichen Bereich der Nordseite zu sehen. Schon das noch im Putz markierte vermauerte Stichbogenportal ist neuzeitlich.

Tatsächlich bekam der ursprünglich wohl einfache Rechtecksaal 1781 den vierstöckigen Westturm. Gleichzeitig gestaltete man die Fenster um und verputzte das Bauwerk. Weitere eingreifende Arbeiten erfolgten zwischen 1883 und 86. Dabei wurde die Kirche nach Osten verlängert und bekam ihre neoromanische Apsis sowie die Anbauten auf der Nord und Südseite.
Interessant sind im Inneren einige Ausstattungsstücke. So der wohl aus dem Havelberger Dom stammende Schnitzaltar aus der Zeit um 1470/80. Sein Mittelteil zeigt die Verkündigungsszene. In den Flügeln treffen wir auf Heiligenfiguren in zwei Reihen. Weiterhin sind aufgestellt die Schnitzfiguren der Jungfrau Maria und des Evangelisten Johannes von einer Triumphkreuzgruppe, datiert um 1490 sowie 6 Apostelfiguren in einer Wandnische der Apsis. Sie entstanden um 1390 und gehörten einst zu einem Altar der Jakobikirche in Perleberg.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …