Wulkow (Ostprignitz-Ruppin)

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Einfacher Bau aus dem Spätmittelalter plus schieferverkleidetem Turm: Die Kirche von Wulkow

Aus dem Gefolge der Grafen von Arnheim auf Burg Altruppin taucht 1327 erstmals ein Herman von Wolkowe auf. Höchstwahrscheinlich bezieht sich dieser Name auf den nahe gelegenen Ort, der dann 1420 erstmals direkt in seiner heutigen Schreibweise Erwähnung findet. Das kommt aus dem Slawischen und bezeichnet entweder das Dorf eines Mannes namens Volk oder einen Ort, an dem es viele Wölfe gibt.

Wulkows Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal, errichtet aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk, das stark mit Ziegelbruch durchmischt ist. Im Westen findet sich ein schieferverkleideter Dachreiter, von dem bekannt ist, dass er immer wieder, so in den Jahren 1700, 1752 und 1827, erneuert werden musste. Nicht mehr ihre ursprüngliche Form haben die Fenster der Längsseiten und auch die des Ostabschlusses wurden wohl verändert. Möglich, wenn auch heute nicht mehr erkennbar, wäre hier eine Dreifenstergruppe. Sicher original ist der darüber liegende Backsteingiebel mit seinen hohen Stichbogenblenden.
Neogotisch wie der Gruftanbau an der Südseite und vielleicht aus dem Jahr 1850 ist das Westportal, heute gleichzeitig Denkmal für die Toten der beiden Weltkriege.
Die Innenausstattung geht hauptsächlich auf den Anfang des 18. Jahrhunderts zurück. Aus dieser Zeit stammt sowohl der Altar als auch die achtseitige Taufe aus Holz. 14 Ölbilder in den Füllungen der Westempore zeigen Motive aus Genesis und dem Leben Christi.
Mauerwerksausführung, Grundriss und der östliche Backsteingiebel weisen ins 15. oder auch 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit dürfte die kleine Kirche einen älteren Holz- oder Fachwerk-Backsteinvorgänger, dessen Ziegelmaterial wieder verwendet worden sein dürfte, ersetzt haben.

nach:

Ruppiner Land. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Zühlen, Dierberg, Neuruppin und Lindow. Werte unserer Heimat. Band 37. 1981

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …