Wulfersdorf

Landkreis Prignitz

An der Schwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit: Die Dorfkirche von Wulfersdorf

Der Name des Ortes leitet sich von einem Mann namens Wulfher oder Wulfhard, möglicherweise dem Gründer, ab. Das im 1. Viertel des 16. Jahrhunderts errichtete Gotteshaus besteht aus querrechteckigem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Typisch für die Zeit ist das stark unregelmäßige und mit Backsteinbruch durchsetzte Mauerwerk, wie auch die Verwendung des Backsteins für Kanten, Gewände von Fenstern und Portalen sowie Zierelemente. Gerade diese finden sich in Wulfersdorf reichlich. Besonders auffällig ist da der Ostgiebels. Dieser wurde unübersehbar der Gestaltung des Giebels der Heiligengrabener Wallfahrtskapelle nachempfunden. Andere Elemente wie die breiten Fenster darunter und die Korbbogenabschlüsse der südlichen Chorfenster weisen auf den Ausklang gotischer Formen, wie sie noch das Westportal mit seiner Spitzbogenblende zeigt. Der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts und damit schon der Renaissance gehört die Giebelgestaltung des Turms an. Das Innere der Kirche wurde im 19. Jahrhundert vollständig erneuert.

Fast ein Plagiat: Der Blendgiebel im Osten ist von der Wallfahrtskapelle in Heiligengrabe inspiriert

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …