Wittmannsdorf (Witanojce)

Landkreis Dahme-Spreewald

Eingangshalle, Ostgiebel und Chor in neuzeitlichem Backstein: Blick von Südosten

1346 wird das Dorf erstmals als Wittmißdorff, noch im selben Jahrhundert, 1384, in der Schreibweise Wittramstorf erwähnt. Dieser Name leitet sich vom deutschen Personennamen Witram, vielleicht dem des Gründers, ab.
Heute wird das Erscheinungsbild der Wittmannsdorfer Kirche hauptsächlich vom Umfassenden neogotischen Umbau des Jahres 1889 geprägt. Dabei wurden sämtliche Öffnungen verändert, im Osten ein Chor und auf der Südseite die Vorhalle, alles in Backstein, angefügt. Erhalten hat sich unter dem steinsichtigen Verputz das unregelmäßige Mauerwerk des späten Mittelalters.

Ursprünglich bestand die Anlage aus dem wuchtig wirkenden quadratischen und eingezogenen Turm im Westen und dem Schiff. Eine alte Skizze, den Zustand vor 1880 wiedergebend, lässt ein Spitzbogenportal im Westen und eins auf der Südseite des Schiffs erkennen. Beide Zugänge existieren noch, wurden aber verändert. Weiterhin finden sich, ebenfalls auf der Schiffssüdseite zwei wohl rechteckige Fenster. Dies deutet auf eine neuzeitliche Umgestaltung schon vor den Arbeiten des späten 19. Jahrhunderts. Interessant ist auch, dass alle Fenster im Norden ursprünglich schmaler waren und weiter nach unten reichten.
Nur noch schwach erkennbar ist auf der Westseite des Turms ein früherer, nur durch eine Leiter nutzbarer Zugang. Dies deutet unmissverständlich auf die frühere Schutzversion dieses Baugliedes hin, wie sie sich, wenn auch selten, auch an anderen mittelalterlichen Kirchtürmen findet.
Im Innern ist der Bau einheitlich im neogotischen Stil gestaltet. Restaurationsarbeiten erfolgten 1962. In den Jahren 1995/96 wurde der Verputz erneuert.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005
Tafel vor Ort

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …