Landkreis Potsdam-Mittelmark
Den ersten Hinweis auf die Existenz des Dorfes erhalten wir durch ein Dokument aus dem Jahr 1289. Dort erscheint ein nicolaus de Witbryzen. 1337 tritt uns dann direkt die villa Wytbryzzen – villa, im mittelalterlichen Latein die Bezeichnung für Dorf – entgegen. Dabei dient der Zusatz witt (weiß) zur Unterscheidung von anderen Orten gleichen Namens. Brietzen selbst entstammt dem Slawischen und meint wie ähnliche Formen, z.B. Briese, einen Ort, an dem Birken wachsen.
Bei der Kirche handelt es sich um eine Anlage des vollständigen Typs, bestehend aus leicht eingezogenem Westturm, Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Das Feldsteinmauerwerk ist zwar lagig, zeigt jedoch sehr unterschiedliche Steingrößen, die auch nur an einer Seite bearbeitet sind. Diese Art der Mauerwerksausführung zusammen mit dem typischen spätromanischen Grundriss lassen eine relativ frühe Datierung des Baus, wohl wenigstens in die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts zu. Akkurate Mauerwerksgestaltung, wie sie sich bei der Stiftskirche von Zinna exemplarisch findet und dann auch für viele, selbst sehr einfache Dorfkirchen, verbindlich wurde, hat sich hier noch nicht durchgesetzt. Sicher fehlte es auch noch an den entsprechenden Fachleuten.
Barock verändert wurden die Fenster und bekamen ihre heutigen Korbbögenabschlüsse. Allerdings befindet sich auf der Nordseite des Schiffs noch eins im Originalzustand, wie auch auf der Südseite eine zugesetzte Feldsteinpforte.
Die auffälligsten Veränderungen brachte aber das Jahr 1847. Auf der Südseite wurde ein polygonaler Backsteintreppenturm angebaut. Zwerchgiebel schmücken seit dem die Längsseiten und Filialgiebel das Turmdach. Die Apsis erhielt ihre neoromanischen Blendarkaden und scheint dort auch erhöht worden zu sein. Gleichzeitig bekam der Innenraum eine einheitliche Gestaltung. Eine Glocke aus dem 15. Jahrhundert ist noch vorhanden.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin