Landkreis Märkisch-Oderland
1333 taucht Wilekendorp erstmals in einer schriftlichen Quelle auf. 1375 – laut Landbuch – gehören zu dem Ort 64 Hufen, 4 davon der Pfarre.
Seine Kirche ist ein Rechtecksaal mit halbrundem Ostabschluss. Im Westen erhebt sich ein eingezogener Turm. Errichtet wurde der Bau vollständig aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Alle Fenster haben Backsteingewände und sind spitzbogig. An der Südseite scheint sich, dort wo heute das breite Fenster sitzt, einmal ein Portal befunden zu haben.
Im Innern ist die Kirche flach gedeckt. In einer Nische fand sich ein als Spaltbohle erkennbares Brett, von dem ein Dendrodatum um/nach 1223 gewonnen werden konnte. Die Taufe aus Granit, deren Kappa einen Durchmesser von immerhin 1 m aufweist, scheint früher tief im Erdreich gestanden zu haben. Weiterhin zeigt sie deutliche Verwitterungsspuren, die auf eine Verwendung im Freien deuten. Es erscheint möglich, dass sie so ein Zeugnis hochmittelalterlicher Taufpraktiken darstellt. Bei diesen könnte die Zeremonie westlich der Kirche im Freien stattgefunden haben, wobei die Größe des Beckens ein vollständiges Untertauchen des zu Taufenden ermöglicht hätte.
Die Kirche selbst ist nach Grundriss und Ausführung des Mauerwerks in die Zeit um 1500 zu datieren. Die sekundär verwendete Bohle könnte zu einem Vorgängerbau gehört haben, der in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts nach Ankunft der ersten Siedler errichtet wurde.
Ein spätgotischer Flügelaltar mit reichem Figurenschmuck befindet sich seit 1975 in der Kirche von Gielsdorf.
nach:
Friske 2001