Wernikow

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Kleiner Apsissaal mit neogotischen Veränderungen: Wernikows Dorfkirche

Am Ende des 15. Jahrhunderts vermerkt eine Urkunde, dass die Wittstocker Bürgerfamilie Meiger im Dorpe to Wernekow veer Frighofe (4 Freihöfe) besitzt. Der Name des Ortes kommt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie „Siedlung eins Mannes namens Warnik.

Wernikows Kirche ist ein kleiner Rechtecksaal aus relativ regelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Den Ostabschluss bildet eine halbrunde Apsis. Schon das ist in der Prignitz eine absolute Ausnahme. Hinzu kommt noch, dass, wie am weniger sorgfältig ausgeführtem Mauerwerk erkennbar, dieses Bauglied nachträglich, wenn auch sicher noch im Mittelalter, angefügt wurde. An der Schiffssüdseite befindet sich ein kleines zweistufiges Spitzbogenportal. Zusammen mit den anderen Merkmalen lässt sich so auf alle Fälle das Schiff an den Ausgang des 13. oder den Beginn des 14. Jahrhunderts datieren. Die Apsis folgte etwas später.
Stammt die Inneneinrichtung des von einer Holzdecke überspannten Kirchenraums aus der Zeit des Barock 17. und 18. Jahrhundert, so erfolgten die wesentlichen Veränderungen im 19. Jahrhundert. Dabei wurden die Fenster vergrößert und bekamen ihre spitzbogigen Backsteinlaibungen während 1890 ein neogotischer quadratischer Turm im Westen angefügt wurde.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.2. Ostprignitz. 1907.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …