Waltersdorf bei Schönefeld

Landkreis Dahme-Spreewald

Sauber und gepflegt: Die Dorfkirche von Waltersdorf

Erstmalig erwähnt wird Wolterstorp im Jahr 1355. Das Landbuch von 1375 verzeichnet die stattliche Zahl von 78 Hufen, von denen 2 zur Pfarre gehören. Ferner gibt es einen Lehnschulzen, 13 Kossäten, einen Krug und eine Mühle.
Die Waltersdorfer Kirche wirkt heute wie das 1 : 1 Modell einer Anlage des sogenannten vollständigen Typs. Das liegt sicher an den umfangreichen Restaurierungsarbeiten 1835-39 und 1913. Sorgfältig sind die Fugen des regelmäßigen Feldsteinmauerwerks mit sehr hellem Putz nachgezeichnet, was deutlich mit den verschiedenfarbigen Feldsteinen kontrastiert. Die Unterschiedlichen Nuancen des spröden Materials von schwarz-grau über gelblich bis zartrosa kommen so erst richtig zur Geltung.

Querrechteckiger Westturm in Schiffsbreite, Schiff, eingezogener Chor und halbrunde Apsis bilden hier den typischen spätromanischen Grundriss. Damit gehört das Bauwerk sicher ins 13. Jahrhundert. Nur die Fenster wurden bedauerlicherweise barock vergrößert.
Das Innere ist durch einige Umbauten geprägt. Ursprünglich tonnengewölbt und offen zum Schiff baute man den Turm 1913 zur Vorhalle um. Restaurierungsarbeiten der Jahre 1966/67 ließen den Triumphbogen verschwinden. Zu der Zeit wurde die heutige Balkendecke eingezogen. Der 1937 neu gefasste Altaraufsatz besteht aus barockem Mittelschrein von 1620 und spätgotischen Flügeln aus dem Jahr 1460. Ans Ende des 16. Jahrhunderts datiert der Taufstein.

nach:

Kunstdenkmäler des Kreises Teltow. Berlin 1941
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …