Wahlsdorf

Landkreis Teltow-Fläming

Bis auf wenige Reste von Fenstern und Portalen neogotisch überformt: Südseite
Bis auf wenige Reste von Fenstern und Portalen neogotisch überformt: Südseite

Relativ früh, nämlich bereits in einem Dokument des Jahres 1229, erscheint der Ort als Walistorp. Sein Name verweist auf einen Mann mit dem damaligen deutschen Vornamen Wal.
Wahlsdorfs Kirche besteht aus einem leicht über Schiffsbreite reichenden Westturm, dem Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Es handelt sich also um eine spätromanische Anlage des sogenannten vollständigen Typs. Allerdings ist die gesamte Kirche stark neogotisch überformt. So stammt auch der Westturm erst vom großen Umbau der Jahre 1887/88 und ahmt täuschend das regelmäßige Quadermauerwerk der ursprünglichen Bauglieder nach. Dabei ist es nicht unmöglich, dass für dessen Errichtung Material eines vormals tatsächlich vorhandenen eingestürzten Turms verwandt wurde.

Auf der Südseite stoßen wir am Schiff auf ein zugesetztes Gemeindeportal – ein weiteres liegt gegenüber im Norden – und am Chor auf eine ebenfalls zugesetzte Priesterpforte mit Rundbogenabschluss. Bei den Portalen kann dieser vermutet, werden ist jedoch nicht mehr feststellbar, da neuzeitlichen Fenster sie schneiden. Im östlichen Bereich der Schiffssüdseite hat sich noch der Umriss eines der hoch ansetzenden kleinen Ursprungsfenster erhalten.
Ein Grundriss des vollständigen Typs sowie die runden Abschlüsse der noch erkennbaren Öffnungen sprechen deutlich für eine Datierung des Gotteshauses in die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Leider hat der Umbau im 19. Jahrhundert viel von seinem ursprünglichen Erscheinungsbild verschwinden lassen.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …