Vietznitz

Landkreis Havelland

Indirekt erscheint der Ort erstmals in den Quellen durch die Erwähnung eines Jan Vycenytz im Jahr 1365. Erst sehr spät, 1541, taucht Vicenitz dann direkt auf. Der sich aus dem Slawischen ableitende Name könnte sowohl einen hoch gelegenen Ort bezeichnen, vielleicht auch einen Platz, an dem es Sauerkirschen oder Sumpfgras gibt.

Die Vietznitzer Dorfkirche ist ein kleiner neuzeitlich nach Westen erweiterter spätmittelalterlicher Backsteinsaal. Dabei ruht der östliche Teil auf einem Unterbau aus Feldstein während die barocke Erweiterung mit ihrem verbretterten Dachturm in Fachwerkbauweise errichtet wurde. Erwähnenswert sind das zugesetzte dreistufige Formsteinportal auf der Südseite sowie der Blendschmuck des Ostgiebels, der früher einmal abgetreppt war. Einen deutlichen Anhaltspunkt für den späten Ansatz des Kirchleins gibt das einzige Fenster darunter mit seinem breiten Rundbogenfenster. Gleiches gilt für die beiden gedrungenen Spitzbogenfenster an den jeweiligen Längsseiten
Im Innern des flachgedeckten Schiffs lässt sich der Übergang zwischen den beiden Bauteilen daran erkennen, dass der mittelalterliche Part durch das dickere Mauerwerk schmaler ist. Die Ausstattung stammt hauptsächlich aus dem 17. Jahrhundert, der Zeit, in der wohl die Vergrößerung erfolgte.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …