Vielitz

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Erhöht und von alten Bäumen umgeben: Die spätmittelalterliche Dorfkirche von Vielitz

Ein Johannes Vilitz wird 1362 erwähnt. Erst 1525 findet sich dann Vylitz selbst auf einer Urkunde. Der Name lässt sich aus dem Slawischen ableiten, wo er die Siedlung eines Mannes namens Welja bezeichnet.
Die kleine Kirche erhebt sich auf einem Hügel in der Mitte des Dorfangers, welcher sich parallel zum Ufer des Vielitzsees erstreckt und langsam zu diesem abfällt.

Querrechteckiger, im oberen Teil quadratisch eingezogener, Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss bilden das Bauwerk. Errichtet wurde es aus unregelmäßigem, mit Backsteinschutt durchsetztem Feldsteinmauerwerk. Auf der Südseite finden sich zwei vermauerte Portale, von denen das westlich liegende Gemeindeportal einen Korbbogenabschluss aufweist, die östliche Priesterpforte spitzbogig ist. Originalfenster zeigen noch die Nord- und Südseite des Turms, während die des Schiffs stichbogig vergrößert wurden. Wohl ursprünglich sind die beiden Fenster der Ostwand wie auch der darüber liegende sehr schöne Blendgiebel in Backstein.
Sehenswert ist im Innern auf jeden Fall die spätmittelalterliche Holzfigur der Anna selbdritt (um 1500). Etwas mürrisch blicken dort Großmutter Anna, Tochter Maria und Enkel Jesus auf den Besucher.
Mauerwerksausführung und gerade der Ostabschluss mit seinen beiden Fenstern wie auch der Blendschmuck sprechen für eine Errichtung des Baus im späten 15. Jahrhundert, während die barocken Umgestaltungen um 1734 erfolgten.
Mann sollte sich als Besucher die Zeit für einen kurzen Spaziergang zum See gönnen und dabei einen Blick auf das benachbarte Dorf Seebeck am anderen Ufer werfen.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …